Das sieht dem Pfiffikus gar nicht ähnlich

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Wenn der Pfiffikus das Wort Weihnach­ten bloß schon hört, legt er ordentlich an Gewicht zu. Kein Wunder, bei all‘ den kleinen und großen Versuchungen in Kalorienform, die einem da so auf den Tischen begegnen. Seine Holde kannte in den zurückliegenden Jahren ja wenig Gnade und hat ihn und die gemeinsa­me Kinderschar ohne schlechtes Gewis­sen gemästet. So viel Stress konnte der Pfiffikus im Büro und auf der Baustelle in jedem neuen Jahr gar nicht haben, um die Kalorienflut auch nur ansatz­weise wieder abzubauen. Das Ergebnis ist heute ein stattlicher Bauchansatz, den sein Blaumann allenfalls notdürftig kaschiert.

Aber dieses Jahr nicht, denkt sich der Pfiffikus. Er schnappt sich einfach sei­ne Herzensdame und nimmt sie mit auf einen ausgedehnten Urlaub. Weit weg vom heimischen Herd und allen kalorien­lastigen Versuchungen will er sich von einem anstrengenden Arbeitsjahr mit ei­nem übervollen Auftragsbuch erholen. Und für 2014 stehen die Kunden auch schon wieder Schlange. Und ja: Manch­mal kommt dem Pfiffikus schon der Ge­danke, er sei zu alt für diesen Job. Einen Nachfolger hat er jedenfalls mal vorsich­tig ins Auge gefasst, man weiß ja nie. An so Tagen, wo Stundenzettel im Büro verschwinden, Material auf der Baustel­le fehlt und die Autobatterie in seinem Transporter in die Knie geht, sehnt sich der Pfiffikus schon manchmal nach ei­nem langen-langen-langen Urlaub.

Der jetzige Trip jedenfalls führt den Pfif­fikus auf die südkoreanischen Insel Che­ju. Von dem deutlichen Gegensatz der deutschen Esskultur zur asiatischen Kü­che erhofft er sich positive Auswirkun­gen auf seine Leibesfülle. Den ganzen Weihnachtstrubel lassen er und seine Frau einfach hinter sich. Also mal kein „business as usual“. Fest eingeplant ist ein Besuch im Jeju-Love-Land. Das ist ein Skulpturenpark mit einer ironisch-pädagogischen Note: sexuelle Aufklä­rung lautet das Ziel.

Die haben der Pfiffikus und seine Frau zwar nicht mehr nötig, aber im Sinne des Kulturaustauschs würde er sich schon die eine oder andere Skulptur gerne mal aus der Nähe anschauen. Schließlich wird da auch gnadenlos mit den Geschlechterklischees gespielt, wie das Bild aus einem Prospekt zeigt. Der Pfiffikus glaubt übrigens, er würde der Figur ganz rechts entsprechen. Seine Frau erkennt ihn aber eher in der klei­neren Skulptur links daneben. Und die Kinder meinen, am ähnlichsten sähe ihm der zweite Mann von links. Und seine Mitarbeiter finden, der Mann ganz links entspricht dem Pfiffikus.

Na dann frohes Fest.

Die beste Wünsche für 2014 vom

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

 

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