Energieferien für alle

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Der Pfiffikus hat jetzt einen Kollegen aus Österreich kennengelernt. Der hat ihm erzählt, dass es in der Alpenrepublik noch sowas wie Energieferien gibt. Gemeint ist damit eine Ferienwoche im Februar, also von der Lage im Kalender her so ähnlich wie Faschings-, Winter oder Frühjahrsferien in Deutschland. Die Energieferien haben die Österreicher 1973 eingeführt, während der ersten Ölkrise. Die Absicht der einwöchigen Pause war, mit minimal geheizten Schulhäusern während der kältesten Jahreszeit Heizöl zu sparen. Inzwischen dienen die freien Tage eher der Förderung der heimischen Tourismusbranche. Politisch korrekt heißen die Energieferien demnach auch bloß noch Semesterferien, als Begriff für Ferien zwischen zwei Schulhalbjahren. In Wien ist dann wenig los, sagt der Kollege aus Österreich. Fahren alle zum Wintersport in die Berge.

Den Begriff Energieferien würde der Pfiffikus in Deutschland gerne wieder aufleben lassen. Er stellt sich da die unterschiedlichsten Formen der Verwendung vor. Der Pfiffikus würde zum Beispiel gerne die große Regierungskoalition von Angela Merkel in die Energieferien schicken, allen voran die Umweltministerin Hendricks und Wirtschaftsminister Gabriel. Die haben sich beim Thema Energiewende bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Vielleicht führt eine gemeinsame Auszeit endlich zu einem vorzeigbaren Ergebnis. Ferien in …, der Pfiffikus sagt jetzt mal: Sibirien.

Energieferien würden auch Lehrern, Finanzbeamten und anderen Staatsdienern guttun, glaubt der Pfiffikus. Er denkt besonders an Aktivferien mit Blick über den Tellerrand, um die genannte Berufsgruppe aus ihrem jahrein, jahraus gleichen Trott herauszuholen. Eine Woche als Aushilfe in einer Suppenküche in Berlin-Neukölln oder als Praktikant in einem Jugendzentrum in Hamburg- Harburg dürfte eine augenöffnende Wirkung sicher nicht verfehlen.

Und letztendlich wünscht sich der Pfiffikus auch für seine Mitarbeiter Energieferien. Er denkt dabei aber nicht unbedingt an Erholungsurlaub, um neue Energie aufzutanken. Vielmehr schwebt dem Pfiffikus eine Bildungsreise vor: Seine Mitarbeiter dürften sich eine Woche lang fortbilden zu den Themen Energieerzeugung, -verteilung und -übergabe in der Haustechnik. Dürften Schulungen besuchen bei Herstellern, bei Verbänden und anderen Seminaranbietern, um ihren fachlichen Horizont zu erweitern. Und damit das Pensum im Arbeitsalltag unter dieser Form der Energieferien nicht unnötig zu leiden hat, führt der Pfiffikus verpflichtend ein, dass jeder Mitarbeiter dafür fünf Urlaubstage zu nehmen hat.

Nach Österreich brauchen die jetzt im Februar sowieso nicht zu fahren, um echten Urlaub zu machen: Die Pisten sind eh alle voll. Energieferien.

Die besten Grüße vom

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

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