Haben Sie gedient?

Si/Aleo Solar
Nachts benötigt die Bundeswehr keinen Strom. Da müssen sich die Einsatzkräfte ausruhen.

 

In letzter Zeit hört und liest der Pfiffikus viel über die Bundeswehr. Wie schlecht und marode doch die Ausrüstung ist. Und er wundert sich nicht wirklich darüber. Schließlich hat er auch mal gedient und weiß, wie es da abläuft. Aber damit ist jetzt Schluss. Es wird investiert. Damit die Luftwaffe wieder fliegen kann und das Heer wieder mobil ist. Da fällt dem Pfiffikus auf: Wie sieht es denn bei der Marine aus? Schöpft die noch oder ist sie schon untergegangen?
Ganz toll ist aber, worüber der Pfiffikus gestolpert ist: Für den Feldeinsatz gibt es jetzt mobile Solarcontainer, die die bewährten Dieselgeneratoren ablösen sollen. Die Container können an jeden Ort transpotiert werden und dort werden die PV-Module einfach ausgeklappt. Womit der Transport allerdings bewerkstelligt wird, darf schon gefragt werden. Viele Transportmöglichkeiten hat die Bundeswehr ja gerade nicht übrig.
Sind die Container dann im Einsatzgebiet, sollen diese innerhalb einer Stunde auf- bzw. abgebaut sein. Also eine schnelle Reaktion im Ernstfall ist für den Pfiffikus etwas anderes. Andererseits führt die Bundeswehr ja eigentlich nur humanitäre Einsätze durch. In diesen Fällen muss ein Feldlager wohl kaum innerhalb einer Stunde geräumt werden.
Ein einzelner Container soll bis zu 27 kWp Leistung haben und 150 kWh speichern können. Allerdings wohl nur unter Idealbedingungen. Damit sieht es natürlich schlecht aus, wenn nicht ausreichend Sonnenschein vorhanden ist. Einige Einsatzgebiete fallen dann wohl bedingt durch das Klima schon aus. Der Pfiffikus redet hier von Regenzeiten, trübem Winterwetter oder Ähnlichem. Denn eine moderne Bundeswehr braucht natürlich auch im Feld viel Strom. Wobei wir ja dieses Problem bei uns eigentlich nicht haben.
Nennen Sie den Pfiffikus ruhig altmodisch, aber auf die Generatoren war bei jedem Wetter Verlass. Und wenn da mal was gestreikt hat, gab es noch Mechaniker, die das in 10 Minuten hingebracht haben. Bei den Containern sieht es da schlechter aus. Wer wartet die denn? Und was ist, wenn einer durch einen technischen Defekt ausfällt? Also muss jede Einheit, die so einen Solarcontainer nutzt, einen Ingenieur dabei haben, der sich mit der Elektronik auskennt. Wird der wenigstens gleich mitgeliefert vom Hersteller? Und ist das dann kein Theoretiker, der im praktischen Einsatz kläglich versagt, weil er nicht im ruhigen Büro arbeiten darf?
Aber vielleicht sollten wir vor der Energiewende bei der Bundeswehr eben doch wieder funktionstüchtige Panzer, Transportflugzeuge und allgemeine Ausrüstung haben.
Aber andererseits ist es eben nicht mehr die Bundeswehr, wie sie der Pfiffikus kennt. Mittlerweile dürfen auch Frauen dienen. Zusätzlich gibt es Halbtagsstellen, Kinder­betreuung und eben defekte Ausrüstung. Nur im Straßenverkehr hat unsere marode Bundeswehr einen großen Vorteil. Der Pfiffikus ist schon lange keiner Bundeswehrkolonne mehr begegnet.

Nichts für ungut

Ihr

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

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