Heiße Ware

Wärmepumpen sind der neue Star am Heiz-Himmel – und in der Anschaffung nicht gerade billig. Das lockt auch Diebe auf den Plan, die einfache Beute wittern. Was das für Verbraucher bedeutet und wie man sich schützen kann, das weiß der Pfiffikus.

Die Luftwärmepumpe vor dem Eigenheim lockt inzwischen immer öfter auch Diebe auf den Plan. – © napa74 / Adobe Stock

Der Klimaschutz ist die große Aufgabe unserer Zeit. Kein einzelnes Land wird diese auf sich allein gestellt lösen können. Trotzdem tut Deutschland sein Möglichstes, um hier mit gutem Beispiel voran zu gehen. Auch beim Thema Heizen greift die Bundesregierung durch und treibt die Abkehr von Öl und Gas mit neuen Gesetzen und Verordnungen voran. Die „Heiz-Helden“ der Stunde heißen jetzt Wärmepumpe und Solaranlage.

Die Anschaffung einer neuen Wärmepumpe ist für Haushalte jedoch mit hohen Kosten verbunden – von den langen Lieferzeiten ganz zu Schweigen. Die Nachfrage ist also hoch, die Kosten auch – das ist auch einer Gruppe nicht entgangen, die bisher niemand im Blick hatte – den Dieben. Diese richten ihre gierigen Blicke inzwischen nicht mehr so sehr auf kupferne Dachrinnen, sondern in die Gärten und an die Fassaden. Dort stehen sie aufgereiht, quasi zur Abholung bereit: Luftwärmepumpen. Die Geräte werden einfach abmontiert und finden sich später auf dem Schwarzmarkt wieder.

Gerade in ländlichen Regionen häufen sich die Fälle, wie verschiedene Nachrichten-Portale berichten. Der Schaden für die Betroffenen beläuft sich dabei auf mehrere Tausende Euro – wie etwa im Fall einer Familie aus dem Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein, die von ihrer Ölheizung auf eine rund 15.000 Euro teure Wärmepumpe umgerüstet hatten.

„Eine bodenlose Frechheit!“, denkt sich der Pfiffikus. „Wenn ich da das Geld von meiner Wohngebäudeversicherung zurück bekäme, würde ich die nächste Wärmepumpe nur noch mit Selbstschussanlagen-Upgrade einbauen.“ Nur ist unser Pfiffikus in diesem Fall leider falsch gewickelt, denn genau hier fangen die Probleme leider erst an. Betroffene bleiben oft auf den Kosten sitzen, denn die meisten Versicherungen decken die Wärmepumpe nicht ab. Der Grund hierfür ist zumeist, dass die Anlagen üblicherweise nicht im Haus oder im Keller stehen, sondern leicht erreichbar im Freien angebracht sind. Bei einer Erdwärmepumpe würden die Diebe dann wohl sogar zum Spaten greifen – wie ungeschickt.

Experten raten Verbrauchern daher, unbedingt den genauen Umfang einer bestehenden Versicherung zu überprüfen. Im Zweifelsfall gilt es, die Versicherung direkt zu kontaktieren und nachzufragen. Ist ein entsprechender Schutz der Anlage nicht enthalten, sollte dieser in der Folge mit aufgenommen werden. Auch lohnt es sich, nach sogenannten Mitwirkungspflichten zu fragen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die der Versicherte selbst zu unternehmen hat, um einem etwaigen Schaden entgegenzuwirken. So könnte eine Versicherung z.B. im Falle der Wärmepumpe eine Umzäunung des Grundstücks oder der Heizanlage selbst voraussetzen, oder das Anbringen der Anlage in größerer Höhe verlangen, um sie vor Dieben zu schützen.

Angesichts derartiger Entwicklungen überlegt sich der Pfiffikus ernsthaft, nochmal umzusatteln und ins Versicherungs-Geschäft einzusteigen.