Heute drucken wir uns ein Haus

Quellen: Si, Fotolia/Urheber Na
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In Dubai soll ein Büro gebaut werden. An und für sich ja nichts Ungewöhnliches. Aber es soll das erste voll funktionsfähige Gebäude der Welt im 3-D-Druckverfahren werden. Wenn man bis jetzt etwas von 3-D-Druck gehört hat, ging es eigentlich immer um Versuche oder kleine Gimmicks. Aber so richtig in großem Stil hat sich noch keiner ran-getraut. Und nicht nur das Gebäude, sondern auch die Innenausstattung und das Mobiliar kommen aus dem Drucker.
Der Pfiffikus ist nur froh, dass scheinbar die Haustechnik noch konventionell erstellt wird. Zumindest steht dazu nichts in dem Bericht. Laut Experten soll der 3-D-Druck Produktionszeiten und Arbeitskosten um mehr als 50 % verringern. Sieht so die Zukunft auf dem Bau aus? Vorher alles ausdrucken und dann nur noch puzzeln, welches Teil wohin ­gehört, und alles zusammenstecken.
Der Pfiffikus fühlt sich dabei irgendwie an Lego erinnert. Könnte also auch Spaß machen. So wie in der Kindheit. Irgendwo steckt das Kind doch noch in uns allen. Allerdings erinnert sich der Pfiffikus auch dunkel daran, was für ­seltsame Gebäude beim Bauen mit den kleinen Steinen manchmal herauskamen. Durch 3-D-Druck gibt es sicher auch viele neue Gestaltungsmöglichkeiten. Und da denkt der Pfiffikus dann doch wieder an Haustechnik. So ein neues Bad aus dem Drucker könnte er sich schon vorstellen. Nach seinen eigenen Ideen. Wenn dann auch alles funktioniert und dicht ist und sich nicht irgendwann die Badewanne unter dem Pfiffikus auflöst. Ja, wenn das alles mal wirklich ausgereift ist.
Vielleicht legt sich der Pfiffikus auch ­selber einen 3-D-Drucker zu und druckt sich seine Ersatzteile selber. Kein ewiges Warten mehr auf die benötigten Teile, sondern einfach in der Werkstatt ausdrucken. Aber woher bekommt er dann die nötigen Vorlagen? Die Hersteller ­versorgen ihn sicher liebend gern damit. Denn dann müssen Sie die Teile ja nicht mehr selber bevorraten und ­eine Ersatzteilgarantie über zehn Jahre braucht es dann auch nicht mehr. Denn das nötige Ersatzteil kann der Pfiffikus auch nach 20 Jahren noch ausdrucken und er muss nicht wegen Centteilen dem Kunden eine neue Anlage für zig Tausend Euro verkaufen.
Wie sieht das mit der Sicherheit eigentlich aus? Darf eine selbst erstellte Öl­düse überhaupt beim Kunden eingebaut werden? Oder ein Gasventil? Wer soll denn überprüfen, ob die gedruckten Teile die gleiche Qualität bieten wie die professionell gefertigten? Muss der Pfiffikus dann die Herstellergarantie für die Ersatzteile übernehmen?
Irgendwie sind das doch noch zu viele offene Fragen. Der Pfiffikus traut sich da nicht so schnell ran. Aber vielleicht haben Sie ja noch andere Ideen.

Nichts für ungut

Ihr

Pfiffikus

(pfiffikus@at-fachverlag.de)

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