Im Berchtesgadener Land bekommt die SHK-Branche ihre Erlösung

Ach, was waren das schöne Zeiten, als die heilige Dreieinfältigkeit ihre SHKPfründe noch unter sich ausgemacht hat. Dann kamen die Baumärkte, die Zweistufler, die Chinesen, die EU-Kommission und das Internet. Die sieben Plagen im alten Testament sind nichts im Vergleich zu dem, was ein altgedienter SHK-ler alles erdulden muss. Aber jetzt hat ein SHK-Betrieb*) aus dem Berchtesgadener Land endlich die Erlösung für unsere leidgeprüfte Branche gefunden.
Der Pfiffikus hat von ihm die Kopie eines Briefes bekommen, den der besagte Berchtesgadener an seinen Großhändler geschrieben hat. Darin ist tatsächlich die brillante Idee zur Rettung der Branche enthalten. Hier die entscheidenden Passagen:

Sehr geehrter Großhändler *)
… Unter anderem hab‘ ich eine Wannenarmatur von XXX*) angeboten. Dabei fiel mir auf, dass das Produkt in der GH-Liste mit 112,50 Euro netto, in der Werks-Preisliste mit 86 Euro ausgepreist ist. Mir wurde gesagt, das sei in Ordnung, der Preis würde hochgerechnet, damit man dem Handwerker mehr Rabatt geben könne. Bisher dachte ich, die XXX-Preisliste sei üppig genug.
Früher waren die GH-Preise knapp unter der Werks-Preisliste kalkuliert. Jetzt also noch gut 30 Prozent drauf. Auch gut. Ich bin dann ins Internet. Dort hab‘ ich einen Preis für diesen Artikel von 47 Euro inklusive Mehrwertsteuer und Fracht ermittelt.
Wenn ich als guter GH-Kunde diesen Artikel bestelle, bekomme ich 35 Prozent, also zahle ich 87 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das hat mich auf diese Idee gebracht:
Der Endkunde kauft das Produkt im Internet und verkauft es dann mit 30 Prozent Gewinnaufschlag an mich, also für 61 Euro. Anschließend schlage ich 40 Prozent drauf und verkaufe das Teil an den GH für 85 Euro. Und nun schlägt der GH nochmals seine Rabatt-Spanne von knapp 35 Prozent, also einen Aufschlag von etwa 50 Euro drauf und verkauft das Teil dann für 112,50 Euro plus Mehrwertsteuer, also für 133,90 Euro an einen Deppen, der kein Internet hat….

Der Pfiffikus ist froh, dass es auch im Berchtesgadener Land mittlerweile Internet gibt und dass dort Handwerker arbeiten, denen bei allen Widrigkeiten nicht der Humor verloren gegangen ist.
Nichts für ungut

Ihr

Pfiffikus

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert