Sanitärkunst: Pullern wie ein König

Ein Klo aus purem Gold gibt es jetzt im Guggenheim-Museum in New York zu besichtigen. Und zu benutzen!
Bild: Si, Fotolia|afxhome

Dass das Handwerk goldenen Boden hat, ist dem Pfiffikus ja schon lange klar. Aber dass es jetzt auch goldene Kloschüsseln gibt, haut ihn doch etwas von den Socken.

Das Guggenheim in Manhattan konnte im vergangenen Jahr das Werk des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan erwerben: ein WC aus 18-karätigem Gold. Die voll funk­tionsfähige Toilette befindet sich im 5. Stock des Kunstmuseums und steht Kunstaffinen ebenso wie Menschen mit Harndrang zur Nutzung zur Verfügung. Nur die Brille darf man nicht hochklappen, denn schließlich sei das immer noch Kunst, auf der man säße, mahnen die Museumswärter. Und auf dieses Gebot sollte man nicht „sch***en“.
Dass das Goldklo den Titel „America“ trägt, lässt vermuten, dass in dem ­„gelobten Land“ von Donald Trump nicht alles Gold ist, was glänzt. Oder: Dass Fäkalien und Edelmetalle doch mehr miteinander zu tun haben, als ­gemeinhin angenommen. Denn so ­mancher schafft es ja, Scheiße zu Gold zu machen – was immer wieder für Aufregung sorgt. Möglicherweise hat der aktuelle amerikanische Präsident selbst den Künstler zu seinem Werk inspiriert: stinkreich, ohne Kunstverstand und ­einen Lügenhaufen an den nächsten ­reihend …
Installationen rund um Lokus und ­Stuhlgang sind jedoch nichts Neues in der Kunstszene: Man denke nur an Marcel Duchamps umgedrehtes Urinal oder Piero Manzoni, der seine „Merda d’artista“ (Künstler-Kot) in Dosen ab­füllte. Ob Fäkalkunst oder nicht, Experten schätzen, dass Cattelans Goldklo auf dem Kunstmarkt einen zweistelligen Millionenbetrag einbringen würde. Ein beachtlicher Wert, denkt sich auch der Pfiffikus. Allerdings beschäftigen ihn v. a. weltliche Fragen, wie die der richtigen Reinigung: Lieber ATA oder Aktiv­chlor? Essig greift den Goldpott bestimmt zu sehr an … und ist überhaupt ein Diebstahlschutz integriert?

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