Schaffe, schaffe, Häusle baue

Auf der Bau in München hat der Pfiffikus allerhand Interessantes und Seltsames entdeckt.
Auf der Bau in München hat der Pfiffikus allerhand Interessantes und Seltsames entdeckt.

Der Pfiffikus geht fremd. Aber nicht so wie Sie jetzt vielleicht denken.

Eigentlich hatte sich der Pfiffikus ja ­vorgenommen, im neuen Jahr weniger Messen zu besuchen. Aber wie das mit den Vorsätzen so ist, meist halten sie nicht lange an. Um genau zu sein, dieser eine hielt genau bis zur Bau in München. Dort war der Pfiffikus bisher nicht und zumindest einmal anschauen wollte er sich die Messe schon. Aber niemand hat ihn gewarnt, dass die Messe so groß und so voll ist.
Und was es alles zu sehen gibt. Eigentlich alles, was benötigt wird, um zu bauen, und darüber hinaus auch alles, was nicht gebraucht wird. Auch wenn sich der Pfiffikus natürlich auf alles mit Wasser und Wärme konzentriert hat, das eine oder andere hat er dann in den anderen Hallen doch noch gesehen.
Wussten Sie, dass es glitzernde Fugenmasse gibt? Oder Waschbecken, die aus Naturstein und Acryl bestehen und dazu auch noch LEDs beinhalten?
Manche Dinge mögen ja wirklich nützlich sein, also stärkere Akkus bei Schraubern oder elektrische Toröffner. Aber andere Sachen würde sich der Pfiffikus nie im Leben einbauen. Und er fragt sich auch, ob er sowas bei seinen Kunden mit guten Gewissen installieren würde. Das wäre dann so wie vor 40 Jahren die Badfliesen. Moosgrün, Ägäis und Curry, um nur ein paar zu nennen. Die Liste lässt sich natürlich beliebig fortsetzen. Designsünden der Vergangenheit, die nach ein paar Jahren keiner mehr sehen konnte. Der Pfiffikus weiß gar nicht, wie viele solcher Bäder er gesehen hat – und erst recht nicht, wie viele er wieder rausgerissen hat. Und in zehn Jahren darf er anfangen, die Gegenstände mit dem tollen modernen Design wieder auszubauen, weil den Kunden schon beim Anblick übel wird. Auf der einen Seite natürlich gar nicht so schlecht. So sichert sich der Fachhandwerker Folge­aufträge – und das vielleicht nicht erst in 30 Jahren. Für den Pfiffikus stellt sich die Frage, wo die klassischen zeitlosen Ausstattungsgegenstände geblieben sind. Normalgeformte weiße Sanitärgegen­stände. Bei denen ist auch in 20 Jahren noch etwas Ähnliches zum Austausch zu bekommen. Außerdem mag der ­Pfiffikus keine Waschtische, die so flach sind, dass die ganze Hose nass wird, wenn er den Hahn zu weit aufdreht. Manchmal hat er heutzutage das
Gefühl, dass das Design wichtiger ist als die Funktion. Aber zurück zur Bau.
Eines muss er noch loswerden: Die Bau war nicht die erste und sicher nicht die letzte Messe, bei der die öffent­lichen Verkehrsmittel am Abend so über­füllt waren, dass die Hälfte der Wartenden nicht mehr reinkam. Daran sollte doch einmal gearbeitet werden.

Nichts für ungut

Ihr

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

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