Selbstfahrende Warteschleife

Nissan will mit dem ProPilot Chair lästigem In-der-Schlange-Stehen ein Ende bereiten. Sieht so die Zukunft des Wartens aus?
Bild: Nissan, Si

Selbstfahrende PKWs sind dank Google bekannt. Dass der Autohersteller Nissan jetzt auch selbstfahrende Stühle im Programm hat, weniger. Der Sinn einer solchen Erfindung liegt jedoch auf der Hand: Wer in Behörden, beim Arzt oder an der Supermarktkasse stehen muss, kennt das Leid des Wartens und die proportional zur Wartezeit anschwellende Sehnsucht nach einer gemütlichen Sitzgelegenheit.
Der Pfiffikus ist Leiderfahren: Viele Stunden seines Lebens hat er damit verbracht, auf Zahlungseingänge von Kunden, Bewerbungen von neuen Mitarbeitern und selbstmontierende Heizkörper zu warten. „So ein Plätzchen zum Ausruhen wäre da nicht schlecht gewesen“, denkt sich der Pfiffikus und probiert das Wartetaxi aus Fernost gleich selbst in seinem Geschäft aus. Seine Kunden können sich fortan ausruhen, während sie auf ihr Beratungs-, Beschwerde- oder Verkaufsgespräch warten. So sind alle entspannt und der Pfiffikus weniger im Stress. Man könnte die Sitzenden auch gemütlich durch den Showroom fahren, überlegt der Pfiffikus – was im japanischen Sushi-Restaurant funktioniert, wird ja wohl auch in der deutschen SHK-Niederlassung klappen!
Interessenten können so für ein neues Bad von der Sitz-Badewanne zum Whirlpool, der Walk-in-Dusche zur Duschschnecke und vom Bidet zum Dusch-WC pendeln. Ganz nach der Methode des „Running Sushi“ (oder besser gesagt „Running Kunde“). Alles natürlich in gemäßigtem Tempo – es sei denn, der Kunde hat wenig Zeit und möchte einen Gang zulegen. Dann könnte man noch eine Überholfunktion in den rasenden Stuhl einbauen, schlägt der Pfiffikus vor. Auch ein Halter für den Kaffeebecher und eine Massagefunktion in der Rückenlehne dürfen nicht fehlen. Ebenso wenig wie Aufprallschutz, ABS und Airbag. „Natürlich sind auch die Klimaanlage und Sitzheizung nicht zu vergessen“, fällt dem Pfiffikus ein, der bereits eine Sonderbestellung für den ProPilot Chair an Nissan in seinen PC eintippt. Für einen Autohersteller dürften diese Gimmicks ja kein Problem sein. Oder?

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