Wie der Pfiffikus seine Angestellten überwacht

Der Pfiffikus bevorzugt übrigens bei der Montage von Solaranlagen das Modell „oben ohne“ und keine Sicherheitsweste. Fotos: Si, Fotolia/Urheber: Ingo Bartussek
Der Pfiffikus bevorzugt übrigens bei der Montage von Solaranlagen das Modell „oben ohne“ und keine Sicherheitsweste.
Fotos: Si, Fotolia/Urheber: Ingo Bartussek

Erinnern Sie sich noch an den vergangenen Sommer? Der Pfiffikus und vor allem seine Mitarbeiter sicher. Vor allem daran, dass sie bei gefühlten 40 °C – oder mehr auf den Dächern – Solaranlagen montiert haben. Um in solchen Situationen die Gesundheit nicht zu gefährden, hat jetzt eine Wissenschaftler in in Australien eine neue Sicherheitsweste entwickelt. Diese ist mit Sensoren ausgestattet, die Herzschlag und Körpertemperatur überwachen und bei gesundheitsgefährdenden Werten über das Smartphone warnen.

Wir alle wissen ja, dass wir selbst nicht auf die Warnsignale des Körpers achten und nur die Arbeit im Blick haben. Für solche Fälle mag die Weste ganz sinnvoll sein. Die Frage ist nur, ob dann jemand darauf achtet, wenn das Smartphone eine Warnung ausgibt. Die Daten werden per Bluetooth an das Smartphone des Arbeiters oder des Vorgesetzten übertragen. Klingt gut, aber wie wird das in der Realität umgesetzt? Holt der Vorgesetzte den Arbeiter dann vom Dach und sagt: „Wir machen Feierabend.“ Oder geht der Mitarbeiter zum Chef und sagt: „Laut meinem Smartphone soll ich aufhören zu arbeiten?“
Natürlich gibt es noch andere Anwendungsmöglichkeiten. Auch beim Schweißen kann es dem Mitarbeiter ganz schön warm werden. Vielleicht sollten die Sensoren aber nicht nur reagieren, wenn es dem Mitarbeiter zu heiß wird. Der Pfiffikus stand auch schon bei –15° C im Rohbau. Wobei in dem Fall vielleicht nicht unbedingt eine Weste mit Sensoren nötig wäre, sondern eher Schuhe. Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen sind nötig auf der Baustelle. Aber wenn Stahl einmal kalt ist …

Die Brille zur Weste

Aber zurück zu den Westen. Die Entwicklerin denkt daran, diese in Zukunft mit smarten Brillen zur erweitern, damit die Warnungen über den Gesundheitszustand direkt vor dem Auge erscheinen. Der Pfiffikus stellt sich das gerade bei einem Brillenträger vor, der meistens schon bei normalen Schutzbrillen flucht. Aber auch für Leute ohne Brille ist es sicher angenehm, so eine smarte Brille zusätzlich zur Schutzbrille zu tragen. Außerdem ist solch eine Brille sicher empfindlich und nicht gerade günstig. Bei den rauen Bedingungen auf dem Bau eher schade um das Geld.
Dem Pfiffikus fällt dazu nur noch eines ein. Was in der Entwicklung für Theoretiker super aussieht, muss sich erst einmal auf der Baustelle bewähren und als alltagstauglich erweisen. Theorie ist eben nicht gleich Praxis. Natürlich liegt auch dem Pfiffikus der Schutz der Angestellten am Herzen, aber manches geht dann vielleicht auch zu weit.
Würden Sie denn solche Westen nutzen? Und wie würden Sie auf Warnmeldungen reagieren? Sagen Sie dem Pfiffikus Ihre Meinung im Si-Blog.

Nichts für Ungut
Ihr

Pfiffikus
(pfiffikus@at-fachverlag.de)

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