Auch ein Erdbeben kann das Handwerk nicht stoppen

Mit einem Werbespot wollte das Handwerk auf seine Leistungen aufmerksam machen. Dann hagelte es Zuschauerproteste. Sie können sich den Film hier ansehen:

Der Film empörte die Leute, weil er sie an die Berichte über das Erdbeben auf Haiti erinnerte. Der Fernsehspot wurde deshalb ausgesetzt. Der Spot war als Auftakt einer bundesweiten und auf fünf Jahre angelegten Imagekampagne des Handwerks geplant. 50 Millionen Euro will der Deutsche Handwerkskammertag (DHKT), Dachverband der 53 Handwerkskammern dafür ausgeben.Die Kampagne jedoch läuft weiter, denn auch ein noch so schlimmes Erdbeben ändert nichts an der Tatsache: Ohne Handwerk läuft nichts im modernen Leben. Jeder Betrieb hat ein Starterpaket erhalten, mit den unterschiedlichsten Werbemitteln und die Internetseite www.handwerk.de ist online. Interessant ist auch eine Studie, die Forsa im Auftrag des Zentralverbands des Deutschen Handwerk erstellt hat. Die wichtigsten Ergebnisse können Sie hier ansehen: Forsaumfrage

Nützen Sie das Starterpaket und was halten Sie von der Kampagne? Ist sie gut oder sollte das Geld sinnvoller ausgegeben werden?

13 Kommentare zu “Auch ein Erdbeben kann das Handwerk nicht stoppen

  1. Mit einem Handwerksbetrieb im Bereich Heizungstechnik bleibt bei mir nach dem Spot nur eines im Kopf… Handwerk – alles geht kaputt. Teils werden Objekte gezeigt, die mit dem Handwerk nichts zu tun haben, rein der Industrie zugehören. Der Slogan… nichts gegen die Menschen von „nebenan“ aber wir haben schon genug Probleme mit Billigarbeitern von Nebenan…

    Bei meinen Handwerkskollegen aus unterschiedlichen Gewerken kommt diese Kampagne sehr negativ an… wir sind doch keine Deppen… ist noch eine freundliche Aussage.

    Wir haben vor zwei Jahren unser völlig uneinheitliches Erscheinungsbild durch unsere neue Werbeagentur überarbeiten lassen. Mit unserem nun einheitlichen und modernen Erscheinungsbild kommen wir besser an den je – dies liegt auch daran, dass wir in Text und Bild auf eine nette provoziernde Art auffallen.

    Warum ich dies schreibe? Jeder ist seines Erfolgs „Schmied“ und muss erkennen, dass die Herausforderungen der Zukunft nicht mit den bisherigen Mitteln an Werbung, Service etc. zu bewältigen sind.

    Mein Vater hatte mit Werbung nichts am Hut und nur der gute Name ist auch nichts wert, wenn diesen die nachfolgenden Generationen nicht kennen. Understatement hat uns fast ruiniert. Wir werben nun frech und teils provokativ, was uns sehr gutes positives Feedback von Kunden aller Altersklassen beschert – gerade die jüngeren Zielgruppen kommen mit einem schmunzelnden Kommentar auf uns zu.

    Im Spot allerdings zum Schluss fluchend und nackt dargestellt zu werden, kommt nicht an, wie uns Kunden heute im Dialog zeigen.

    Grüße aus München

  2. Also, eine Imagekampagne war nötig, keine Frage, aber keine solche. Ich finde, die Handwerker werden als Deppen dargestellt. Die Plakate sehen aus, wie wenn Analphabten sie gemlat hätten, selbst im Kindergarten wäre da etwas besseres und vorallem billigeres dabei herausgekommen. Warum kann man nicht an der Basis nachfragen, wie wir gerne eine Aufwertung hätten?? Ich würde mal damit beginnen, verschiedene Magazine im Fernsehen unter die Lupe zu nehmen, wo kommen da die Handwerker gut weg? Immer sind die Kosten zu hoch, selten wird der Fehler gefunden, warum lassen wir uns das gefallen? Warum wehren wir uns da nicht mal, wäre sicher besser, würde mehr Menschen erreichen und wäre vorallem billiger.

  3. habe den spot heute zum ersten mal gesehen,erweckt eigentlich eher den eindruck das wir alle nichtskönner sind ; und so z.b. sogar häuser einstürzen, absätze von schuhen aus china abbrechen, klamotten aus korea sich auflösen und zu guter letzt wasserleitungen eines osteuropäischen installateurs die grätsche machen.
    selbst kraftfahrzeuge – autos fallen auseinander – das ist ja eher industrie und wenn ich da mal so über einige jahrzehnte nachrechne was die schon an subventionen abgestaubt haben…………………., aber trotzdem permanent pleite sind…….
    doch da dürfen dann die idioten in blau wieder herhalten,die karre aus dem dreck ziehen und wenn es wieder läuft gibt es subventionen nur nicht für die , die solche mal wieder ermöglicht haben.
    also der ganze spot ist für den ….bzw. für die füsse. die aufkleberunterlagen haben keinen pepp keine eindeutige identifikation
    ich hab sie schlicht u. einfach entsorgt
    der kommentar zur darstellung des handwerks hat herr wolfgang heinel treffend wiedergegeben
    aber – es darf nichts mehr kosten, da regierung und eu der kundschaft derart die taschen leert, da können wir noch so gut sein nur ist es nicht mehr bezahlbar.

  4. ich war hoch erfreut als ich von dem Werbespot erfuhr. Die Ausführung wird immer wieder dem einen gefallen und dem anderen nicht. Die Werbung ist zwischenzeitlich so verblödend aber jeder weis um was es geht ( Da werden sie geholfen – Ich bin doch nicht blöd usw). Wie schon gesagt an der Ausführung kann mann event. noch etwas feilen. Ob wohl es mir gefallen hat. Ich denke an die Werbung, vor Jahren als der Waschtisch aus dem Schlamm gezogen wurde, das hat jeder gesehen und verstanden. Wir sollten uns nicht weiter verstecken, in unseren Heizkellern, Dachböden und Baugruben, wir sind nicht mehr die Männer vom Bau die erst mal ein Bier brauchen, wir sind hochrangige Spezialisten die ihr Handwerk verstehen und wenn wir uns von Sendereihen wie Akte oder sonstige durch den Kakao ziehen lassen, dann gehört es uns doch nicht anders. Da sehe ich einen Schwachpunkt bei unseren Vertretern, da wird keine Gegendarstellung gemacht oder nachgeprüft, war das denn wirklich einer von uns , das wird einfach so hin genommen Natürlich gibt es schwarze Schafe aber das wird mann in keiner Sparte verhindern können.
    Den ganzen Tag wird für „gesunde“ Riegel, Jogurth usw. geworben, ich sag mal alles unter 1,- oder 2,-€ und wir verkaufen Bäder für ab 10.000,-€, Rohbau für 20.000,-€, Dach decken 15.000,-€, einen Echtholz-Schrank für 8.000,-€ und wir sind nicht fähig was gemeinsam auf die Beine zu stellen?
    Wenn alle der Meinung sind das der Film ersatzlos gestrichen wird, dann lasst uns weiter im Keller hocken macht das Licht aus und vergesst nicht – schliesst die Tür zu aber zwei mal und seid ganz leise damit sich keiner über euch beschweren kann, weil es ist ja so einfach, ja keine Veränderung und nicht anecken – wir sind ja die “ Räuber in Latzhosen“

    MfG
    Denkt mal drüber nach

  5. ich fand den Fernsehspot gut und sehr mutig. So etwas haben wir schon lange gebraucht. Nur wenn man schon den Mut hat diesen Weg zu gehen, dann muss man auch den A….. in der Hose haben, dass durchzuhalten. Wenn sich Leute beschweren, dann ist die Botschaft angekommen. Das nennt man Guerilla-Marketing. Es wird immer Leute geben, die irgend was nicht gut finden. Das sind aber vielleicht gerade die, die sowieso in den Baumarkt rennen und nicht zum Handwerker. Hat mal jemand geprüft wer diesen Spot gut findet.??
    Wenn andere auf das Handwerk einschlagen, wird auch kein Blatt vor den Mund genommen. Warum müssen wir immer brav sein.??
    Es wird Zeit dass wir mal die große Klappe haben, andere können dass schon lange (siehe Geiz ist geil). Wir müssen uns nicht verkriechen.

  6. Ich bin Handwerker, seit über 40 Jahre. Ich denke man hätte mit den halben Kosten dieser Kampagne die Parteien schmieren sollen so wie es die Gastronomen getan haben. 25 Millionen an die CDU oder FDP, dann hätten wir den halben MwST-Satz sicher auch durchgesetzt, zumal der in anderen EU Ländern teilweise praktiziert wird.

    Was meint ihr dazu?

  7. Ich halte die gesamte Kampagne für anmaßend und von Größenwahn
    geprägt. Stelle man sich vor, die Pharmaindustrie oder die Ärtze-
    kammern würden solch eine destruktive Kampagne starten und zwar
    mit dem Motto „ohne uns herrscht Pest und Cholera“.

    Wir Handwerker hätten mit Sicherheit wenig Verständnis dafür.
    Unseren Kunden wird es zur Zeit ähnlich ergehen.

  8. Es ist schlichtweg unglaublich. Noch nie gab es im Handwerk eine Werbung die positive Eindrücke hinterlassen hat. mal hört man im Radio den Deppen von Nebenan mit einer monotonen Stimmen. Jetzt diese Katastrphe. Wenn man so anfängt ist es kein Wunder, dass die Kunden in den Baumarkt laufen und bei den netten „Ideengebern“ Ihr Gelumpe kaufen und selber montieren. Den Steinzeitmensch will keiner Zuhause haben. Die Krönung zu dem Film ist noch das Starterpaket. Wie kann man ein Starterpaket 10 Tage nach Beginn der Kampagne versenden. Dann bestellt, dauert die Bestellung und weitere Verteilung doch mindestens 3 Wochen. Da verpufft doch die ganze Werbung, wenn an der Basis niemand davon weiß. Hier schmeißen die Verbände mit Geld rum welches Sie von den Mitgliedern haben und selber nichts dafür tun mußten. Anstatt die Basis nach dem Bedarf zu fragen entscheiden Funktionäre. Egal was es gab, auch die Badwerbungen, alles brachte keinen erfolg. Ein Grund mehr nicht mehr Mitglied in der Innung zu sein.
    Ich bin selten negativ eingestellt, aber das macht mich wütend. Schade, dass ich nicht Snowboard fahren kann.

  9. Ich finde das es für eine Imagekampagne höchste Zeit wurde. Dem Hand-
    werk wird doch von allen Seiten der Boden abgegraben. Man braucht
    doch nur mal den Fernseher einzuschalten (z.B. Wieso). Der Handwerker,
    egal ob Installateur, KFZ-Mechaniker, Elektriker.
    Es erfolgt doch nur eine negative Darstellung (Pfusch am Bau, Murkser,
    überhöhte Rechnungen etc. etc.)
    Dem Kunden wird doch von allen Seiten suggeriert, das er auf der Hut
    sein muss vor dem Handwerker.
    Ich glaube mit einer harmlosen, naiven Imagekampagne kann man den
    heutigen Kunden nicht mehr erreichen. Der Kunde wird eingemüllt mit
    aggressiver Werbung ( z.B. Geiz ist geil).
    Das Handwerk und auch die zuständigen Verbände und Innungen haben
    da einiges versäumt, und es besteht massiver Aufholbedarf.
    Als Vorbild könnte man sich da den Bauernverband nehmen. Die haben
    jeden Freitag um 19.00 im 3. Bayrischen Fernsehprogramm eine volle
    Stunde Imagekampagne. Da wird dem Kunden gezeigt welche Arbeit
    drinsteckt in einem Liter Milch.

    Eine Chance für uns kann diese Wirtschaftkrise schon sein, denn viele
    Kunden sehen, das nur ein gut bezahlter Job in der Industrie mit ja viel
    Freizeit nicht immer auch der beste und sicherste ist.
    Das Handwerk hat die letzten Jahre ausgebildet, um an die Industrie
    letzten Endes diese ausgebildeten Kräfte wieder zu verlieren.
    Wenn da einer meint, diese Imagekampagne sei unverhältnismäßig
    und nicht zeitgemäß, kann ich das nicht befürworten.
    Das Handwerk muß zeigen, das es eine sehr starke Wirtschaftskraft
    darstellt, und auch und vor allem in Krisenzeiten zu Ihren Verpflichtungen steht.
    Ein selbständiger Handwerksmeister hat die Verantwortung für sein Unter-
    nehmen und seine Mitarbeiter, und das nicht nur für eine Legislaturperiode,
    oder bis die Rendite nicht mehr stimmt.

  10. Was in diesem Film zu sehen ist, wäre wohl eher für eine Anti-Handwerks-Kampagne geeignet – nach dem Motto: So sieht es aus, wenn das Handwerk mit der Arbeit fertig ist … Willkommen zurück in der Steinzeit!
    Aber im Ernst: Mit derartigen apokalyptischen Szenen wie aus einem Atomkriegs-Katastrophenfilm lässt sich das Image des Handwerks wohl kaum verbessern, sondern höchstens das Gegenteil davon erreichen. Wen um Himmels willen hat man auf diese Produktion losgelassen? Mein Gesamteindruck von diesem Film: Zwar durchaus ideenreich und sehr aufwendig umgesetzt, nur leider völlig am Thema vorbei und gnadenlos destruktiv. Beim Ansehen des Videos hatte ich gerade die PC-Lautsprecher nicht eingeschaltet – aber ich hätte mir dazu gut Musik von Rammstein vorstellen können …
    Eine Imagekampagne für das Handwerk braucht einen anderen Ansatz. Wenn man schon mit filmtechnischen Tricks arbeitet: Anstatt Gebäude einstürzen zu lassen, sollten besser die Gebäude und Orte, wo Handwerker ans Werk gehen, transparent gemacht werden. Oder zum Beispiel so: Die im Video gezeigte Dame im Cafe leider unter der Hitze – und dann erscheint der Held im Blaumann mit dem Klimagerät und einer Rolle Kupferrohr über der Schulter – und sie findet ihn super-cool …

  11. Ich sage zu diesem Thema nur noch eins. Es ist eine Schande, wie wir unser Geld aus dem Fenster werfen. Wir haben weis Gott wichtigere Baustellen wo dieses Geld dringends benötigt würde. In der Berufsschulbildung und Überbetrieblichen Ausbildung der Kammern. Wir dürfen uns nicht wundern, wenn die Straßen morgen wieder anfangen zu “ Brennen “ . Wann wird diese Gesellschaft eigentlich lernfähig????

    Mit frostigem Gruß aus Hemsbach

    PS: Ich habe jetzt die Schnauze so richtig voll, ich gehe Snowborden – bis bald

  12. Wir hatten uns sehr auf die Werbung “ für uns „gefreut.
    Die Freude war nach dem Erhalt des Startpaketes leider etwas getrübt.
    Was ist das für ein deutsch ?
    „Wenn die Arbeit ruft,
    kaum zu bremsen.“
    hier fehlten die Wörter „sind wir“
    Ich glaube, das ist handwerklich nicht richtig. Das klingt wie „was gugst DU ?!“
    Was soll ein Lehrling denken, wenn der Meister das an die Werkstatt- Tür klebt ?
    Auch der Spruch „Des Handwerk „von nebenan“ erweckt den Eindruck, wir sind daneben nicht aus Deutschland. Das es anders gemeint ist, kann ich mir schon vorstellen.
    Besser wäre:
    DAS HANDWERK
    DIE WIRTSCHAFTSMACHT

    Trotzem weiter so, die Sprüche können ja geändert werden.

    Mit freundlichen Grüßen!

    Peter Ludwig

    Bäder- Fachgeschäft LUDWIG GmbH

    Bergstraße 2

    09366 Stollberg

    Tel. 037296- 933090

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    Funk: 0173- 8874832

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    http://www.diebaedermacher.dehttp://www.diebaedermacher.de

    Mitglied im Handwerkerring Sachsen

    Werks- Kundendienst KESSEL seit 1993

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