DIN 1988: Eine Norm, zwei Kommentare

ZVSHK und DVGW arbeiten bezüglich Kommentierung der neuen DIN 1988 (Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen) nicht mehr zusammen. Das ist schlecht, denn nun wird es zwei Kommentare zu einer Norm geben. Worauf beruft sich dann zum Beispiel ein Gutachter? Diese Entwicklung macht auch die Industrie nicht gerade glücklich. Deren Vertreter in den Ausschüssen haben nun doppelte Arbeit und eine weitere Aufgabe: dafür zu sorgen, dass sich die beiden Werke inhaltlich nicht widersprechen.

Mit dem Kommentar zum Teil 500 (Druckerhöhung) ist der ZVSHK vorgeprescht. Zu der Fachmesse Wasser in Berlin in der ersten Maiwoche wird der DVGW voraussichtlich nachziehen und ebenfalls einen Teil seiner Kommentierung veröffentlichen. Dann beginnt der Wettlauf, wessen Kommentare sich im Markt durchsetzen werden. Die Kommentare des ZVSHK sind nach eigener Aussage praktikabler, der DVGW hat in der gesamten technischen Fachwelt und auch im Ausland das höhere Gewicht.

Wonach werden Sie sich bei Ihrer Arbeit richten? Wessen Schulungen werden Sie besuchen? Denn eines ist klar: Die Überwachung und Überprüfung von Trinkwasser-Installationen werden in Zukunft strenger werden.

8 Kommentare zu “DIN 1988: Eine Norm, zwei Kommentare

  1. Nur gemeinsam – Versorgungsunternehmen, Hersteller, Fachhandel, Fachplaner und Fachhandwerk – können die ehrgeizigen Effizienzziele des IEKP/die Anforderungen der novellierten TrinkwV 2011 erreicht werden.

    Um dies zu erreichen muss(!) ein konstruktiver Dialog aller beteiligten Marktpartner über koordinierte und kooperative Maßnahmen stattfinden.
    Alleingänge einzelner Verbände sind kontraproduktiv und fördern nur eine Entfremdung zwischen den Verbänden – sowie intern auch eine Entfremdung zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern.

    Fazit: Nur eine abgestimmte Lobbyarbeit zwischen den Verbänden kann zur Durchsetzung gemeinsamer Ziele beitragen!

    Stefan Neuschwander

  2. Ganz neu ist die Situation ja nicht. Zur TRGI gab es früher auch mal zwei Kommentare parallel.

    Die Frage wird sein, welche Qualität die Kommentare aufweisen. Ein Kommentar aus Sicht der Handwerker und einer aus Sicht der Versorger muss kein Nachteil sein. Die wenigen Punkte, die möglicherweise gegensätzlich sind, wird man verschmerzen und diskutieren müssen. Die gäbe es auch, wenn sie nicht schriftlich fixiert wären.

    Problematischer wäre es, wenn der eine Kommentar weitgehend von Herstellern geschrieben wird und der andere sich auf nichtssagende Allgemeinfloskeln beschränkt. Dann hätte die Fachwelt zwei Kommentare, auf die man getrost verzichten könnte.

  3. Liebe Kollegen,

    ganz entspannt bleiben. Der ZVSHK und DVGW arbeiten bezüglich Kommentierung der neuen DIN 1988 (Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen) nicht mehr zusammen. Die Regeln werden nicht nach der Kommentierung von Sachverständigen verbindlich sein, sondern es wird sich alles in der VDI wieder finden, siehe Beispiel VDI 6023.

    Schönen Abend und schlaft gut

  4. Da muß zur Meisterschule noch ein Anwaltsstudium mitgemacht werden.
    Bei soviel Bürokratie steigt doch kaum noch jemand durch

  5. Wer soll da noch durchsehen ?
    Am Besten wir laden DVGW und ZVSHK gemeinsam zu einer Innungsveranstaltung ein und lassen jeden in 60 min seinen Komentar erklären.
    Dann können wir entscheiden was sinnvoll ist.

  6. Dies ist ja ein Bärendienst für alle Handwerker. Musst du ja schon immer mit Gerichtsvollzieher und Sachverständigen im Nacken arbeiten, sollst Du jetzt auch noch zukunftsblickend erahnen, wass in ein paar Jahren nach etlichen Gerichtsurteilen Stand der Technik war.
    Danke

  7. Profilneurosen kann man da nur konstantieren und das auf dem Buckel des Handwerkers – so sieht keine Handwerkervertretung aus! Jetzt muß der Handwerker auch noch mit dem Auftraggeber vereinbaren welche Auslegung (Kommentar) der einschlägigen Normen anzuwenden ist! Jetzt wird man doch ein Auto benötigen, um den ganzen Papierkram mit sich herumschleppen zu können.

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