Eine Solaranlage zum mitnehmen bitte

Der Pfiffikus geht Kaffee trinken und bringt eine PV-Anlage mit. Fotos: Si, Fotolia – Urheber Primalux
Der Pfiffikus geht Kaffee trinken und bringt eine PV-Anlage mit.
Fotos: Si, Fotolia – Urheber Primalux

Wieder einmal geht ein Anbieter für Haustechnik den Weg über Tchibo. In der Vergangenheit hat der Pfiffikus das schon bei Fußbodenheizungen gesehen. Diesmal sind es eben PV-Anlagen. Ob Haustechnik oder Kaffee macht ja nicht wirklich einen großen Unterschied. Langsam macht sich der Pfiffikus aber schon Gedanken, wie es mit den Vertriebswegen weitergeht.
Gab es früher den Großhandel oder den direkten zweistufigen Vertrieb, ­­werden die Möglichkeiten heute immer mehr. Der Baumarkt und das Internet als Bezugsquelle für Waren sind ja mittlerweile etabliert. Aber heute bekommt der Kunde ganze Heizungsanlagen über das Internet. Einschließlich Online-Auslegung und Einbau. Angeblich auch noch günstig. Wenn der Fachmann sich die Preise genau anschaut sieht das zwar bisweilen anders aus, aber das weiß der Endkunde leider nicht. Noch schlimmer sieht es aus, wenn sich der Privatmann eine Heizungsanlge auf Raten kauft. Was da teilweise aufgeschlagen wird, grenzt ja schon an Wucher.
Der Pfiffikus fragt sich, wohin das noch führen soll. Hat er als örtlicher Fachhandwerker den Trend übersehen? Werden ihm die Kunden davonlaufen und alles nur noch über das Internet kaufen? Und den Einbau gleich dazubestellen.
Aber dann denkt er sich, dass seine fachliche Kompetenz noch sehr viel wert sein wird. Nämlich dann, wenn diese angeblich individuell geplanten Standardanlagen nicht richtig laufen, falsch dimensioniert sind oder auf Störung ­gehen. Dann wird wieder nach dem ­Pfiffikus gerufen.
Es kann ja sein, dass Handwerker darum streiten, welcher Vertriebsweg der Beste ist. Der Pfiffikus mag auf jeden Fall einen Weg gar nicht. Nämlich den, der ohne Fachhandwerker auskommt und direkt an den Endkunden verkauft. Und diese kommen dann und bitten die Fachhandwerker ganz ungeniert darum, die im Internet gekaufte Ware einzubauen. Zu so einem Schrauber lässt sich der Pfiffikus nicht degradieren. Ganz davon abgesehen, dass er auch die Gewährleistung übernehmen muss. Und wenn dann was nicht richtig funktioniert geht die Streiterei los, ob es nicht ein Montagefehler war. Nein, davon lässt er lieber die Finger. Außerdem hat er dann auch keine Marge am Material. Und den Stundenlohn, den er dann dafür veranschlagen müsste, will natürlich auch kein Kunde bezahlen.
Natürlich mag es den einen oder anderen Handwerker geben, der fremd­beschaffte Ware verbaut oder mit Internetanbietern zusammenarbeitet. Und er mag verschiedene Gründe dafür haben. Aber das soll ja jedem selber überlassen bleiben. Der Pfiffikus geht das Risiko nicht ein. Mag es bei einem Waschbecken noch harmlos sein, kann das bei Rohren schon kritisch werden.

Nichts für ungut
Ihr

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

Ein Kommentar zu “Eine Solaranlage zum mitnehmen bitte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert