Geht die SHK-Branche bei der Energiewende leer aus?

„Das Haus der Zukunft ist das Stromhaus.” – So wurde es auf der Intersolar mehrmals gesagt. Klar, die Messeist PV-dominiert, aber ganz abwegig ist diese Meinung nicht, wenn man die Entwicklungen und Zukunftspläne der PV-Hersteller sieht. Lesen Sie dazu auch unsere Berichte von der Intersolar auf www.si-informationen.de und in der Druckausgabe der Si. Lässt sich die SHK-Branche bei der Energiewende von der Strom-Branche an die Wand spielen?

4 Kommentare zu “Geht die SHK-Branche bei der Energiewende leer aus?

  1. Lohnt sich eigentlich die Entwicklung der Solarindustrie in Deutschland noch?

    Ein halbes Jahr nach Erscheinen des Artikels von Herrn Müller (genau an meinem Geburtstag!) möchte ich zu seinem „Stromhaus“ ein paar Bemerkungen loswerden:

    Wie ist die Situation in Thüringen?
    Nun hat es auch den größten Automobilzulieferer der Welt, die Firma „Bosch“ mächtig erwischt! Noch vor ein paar Jahren wunderte ich mich beim oftmaligen Durchfahren des Gewerbegebietes am Rande des Ortes Arnstadts, auf dem Weg zur oder von der Autobahn, wie schnell die riesigen Produktionshallen der späteren Firmen „Bosch“ und „Sunways“ wuchsen, obwohl im erbitterten internationalen Wettbewerb trotz der damals noch großzügigen finanziellen Hilfen durch die Bundesregierung die ersten Absatzschwierigkeiten in diesem relativ neuen Industriezweig bekannt wurden, weil die Module zu noch zu teuer verkauft werden mussten.

    Ja, die scheinbar rosigen Zukunftsaussichten für weitere sprudelnde Gewinne und die schon erwähnten Förderungen schien auch für die Führungsriege von Bosch, als einem erfolgsorientierten und innovativen Konzern, Veranlassung genug zu sein, in einem für sie neuen Nebenzweig so richtig durchzustarten. Die Freude war allerdings nur von kurzer Zeitdauer, weil man dort wohlmöglich Scheuklappen anlegte . In der oberen Leitungstage wurde nämlich total versäumt, die Situationen auf dem nationalen und internationalen Photovoltaikmark genauestens zu beobachten, um geeignete Strategien zu entwickeln, wie heutzutage ein guter Fußballverein längst seine Scouts in andere Stadien schickt, damit nach Talenten Ausschau gehalten werden kann und die sonstige Lage beurteilt.

    Mit dem 2012 „erwirtschafteten“ Milliardenverlust hat die trotzdem noch reich gebliebene Firma „Bosch“ natürlich eine richtige Bruchlandung erlitten, die dazu zwingend führen wird, in den nächsten Monaten einen Großteil der bei der Inbetriebnahme in Schlangen anstehenden ca. 2000 Mitarbeiter kürzer arbeiten zu lassen oder gar zu entlassen, wie es den über 130 Leuten der eigenen Filiale im benachbarten Erfurt schon kürzlich erging. Überkapazitäten, der bis zu 40 % gesunkene Preisdruck durch asiatische Hersteller (China), viel zu wenig Aufmerksamkeit für Anwendung neuester Technologien, fehlende Analysierung der Produkte und Preise von Mitbewerbern – das führte u.a. zu diesem finanziellen Desaster. Wenn allerdings die vom Chef, Denner, anvisierte Neuausrichtung nach dem Motto:“ Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, jetzt bereits wieder auf unbestimmte Zeit verschoben ist, wird es den verunsicherten Rest einer ehemals hungrigen, positiv zukunftsorientierten , nun aber verängstigten Mitarbeitertruppe nur noch mehr wurmen!

    Von der Seuche, die viele Hersteller der Solarbranche nicht nur in Thüringen nach der Einstellung/Reduzierung der Fördermaßnahmen befallen hat, wurde auch bereits der Arnstädter Nachbar, die Firma „Sanways“ befallen. Die Filiale des Konstanzer Unternehmens wird bestimmt keine großen Zukunftsfreuden mehr haben, weil bereits eine Chinesische Solarfirma, unterstützt mit riesigen Krediten eigener Banken, das Unternehmen zu einem Drittel einkaufte und somit der hiesigen Firma zukünftig das gänzliche Aus droht! Nachdem dieses Unternehmen im letzten Jahr einen Großauftrag aus den USA erhielt (Bestückung des Daches eines Pharmakonzerns mit einer Fläche von über 2500 m ² lichtdurchlässigen Solarmodulen), schien es wieder freundlicher auszusehen, bis der Vorstandsschef, Wilhelm, Ende 2012 verkünden musste, vorerst mindestens die Hälfte der aus ca. 120 Personen bestehenden Belegschaft zukünftig schrittweise entlassen zu müssen. Diese Situation und besonders die teilweise erfolgte Übernahme aus dem Land, das sich die deutsche Technik nach und nach für ein Schnäppchen sichert, wird das teilweise übernommene Unternehmen langsam ausbluten lassen! Das hat Wilhelm aber scheinbar so nachdenklich gemacht, dass er nach dem kürzlichen Ausstieg seines Aufsichtsrats-Chefs nun auch selbst vor wenigen Tagen das Handtuch warf und das Unternehmen verließ!!

    Neben der Fertigungslinie von Solar-Siliziumzellen bei „Schott“ in Jena ging auch bei „Siemens“ in Erfurt nach ein paar Monaten bereits wieder das Licht aus. Schlimm ist auch, dass ein unweit entfernt befindlicher weiterer Gebäudekomplex, mit einer fast zweistellig geförderten Millionensumme, bereits ein Jahr nach der Eröffnung 2010 (!) schon wieder geschlossen werden musste. Dieses „Solarkompetenzzentrum“, das jungen Solartechnikern eigentlich eine beruhigende Start- und Lernhilfe für eine zukunftsorientierte Beschäftigung in dieser interessanten Wirtschaftsbranche bedeuten sollte, steht gegenwärtig vor der Zwangsversteigerung! Nun hat es anfang Februar auch noch die Erfurter Firma „Ascola-Solarpower“ erwischta. Es hat sich dort ausgepowert, ein Insolvenzantrag wurde gestellt! Auch hier kann nicht allein die Ausrede gelten, dass für die mittelständigen Unternehmen die Strompreise viel zu hoch sind. Das hat natürlich auch investitionshemmende Folgen, kann aber nicht als alleinige Ursache für einen hohen Verlust bzw. das Scheitern gelten!

    Die jeweils Regierenden und Hersteller der Photovoltaik-Branche in unseren Bundesländern haben es leider auch verpasst, einen gemeinsamen Konsens zu finden, damit die zahlreich ausgestreute Saat nach einer gewissen Zeit auch richtig geerntet werden kann. Statt zufriedene Mitarbeiter und Kunden nutzen nunmehr hungrige Insolvenzverwalter ihren unterschiedlichen Bekanntheitsgrad bei den jeweiligen Gerichtsstandorten aus, um nach Erhalt des Zuschlages nach eigenen Vorstellungen das wertvollen Ex-Inventar mit möglichst hohem Gewinn zu veräußern! So war es vor Jahren bestimmt nicht gewollt.

    Es kann doch etwas nicht stimmen, wenn unser Land auf dem Weg zur Energiewende z. B. sogar Hauptabnehmer von PV- Modulen aus den USA ist, wie mir bei meinem letzten Besuch auf der Solarmesse in München von verschiedenen Ausstellern bestätigt wurde. Viele Hersteller von WKA und PKA und die verschiedensten Varianten der erneuerbaren Energien rutschen auch deshalb in Richtung Pleite, weil gegenwärtig ein relativ geringer Anteil des produzierten Stromes nur mit hohen Verlusten in die derzeit vorhandenen Versorgungsleitungen eingespeist werden kann und sich auch deshalb die erhoffte und größere Nachfrage bei den erneuerbaren Energien (noch) nicht eingestellt hat.. Der dringend erforderliche Netzausbau kommt durch die sich sehr lang hinziehenden Überprüfungen durch die Bundesnetzagentur auf Rentabilität nur schwer aus den Startlöchern, obwohl das Anstreben, den Stromverbrauch bis 2014 mindestens zu einem Drittel aus den „“Erneuerbaren Energien“ zu gewinnen, schon sehr hochgesteckt ist.

    Was aus der anfänglichen Hysterie mit der Photovoltaik bei Bosch geworden ist, haben somit, wie eingangs erwähnt, auch deren Repräsentanten allerdings auch selbst zu verantworten! Wie immer sind aber die Leidtragenden die verdutzten und enttäuschten Mitarbeiter!

    Grundsätzlich gilt es natürlich, die 2011 beschlossene Energiewende möglichst maximal zu unterstützen und schon gar nicht zur Disposition zu stellen. Die hier dargestellten Rückschläge sollten deshalb eher eine Mahnung sein, um zukünftig die bereits erwähnte Zusammenarbeit aller Beteiligten an diesem so wichtigen Prozess untereinander wesentlich noch besser gestalten zu können.

    Unsere Bundesregierung sollte den Widerstand gegen die EU-Kommission aufgeben, Überschüsse vom Markt zu nehmen. Wenn nämlich dieser kleiner wird, steigt doch auch gleich der Strompreis an der Börse. Damit würden die Differenzkosten und EEG-Umlage sinken, die an uns Endverbraucher mit entsprechend geringeren Stromkosten weiter zu geben wären!

    Hans-Ullrich Klemm

    (ehemaliger Inhaber einer Handelsagentur)

  2. Sehr geehrter Herr Krajewski,
    zu Anfang Ihres Kommentars beschweren Sie sich über die hohen Preise für Solarthermie, anschließend bemängeln Sie zu wenig Werbung. Werbung kostet Geld, welches über den Solaranlagenverkauf eingenommen werden muß, das Ergebnis bedeutet bestimmt keine Preissenkung am Markt.
    Wenn der Fachhandwerker Baumarktware einbauen soll muß er um kostendeckend zu arbeiten mindesten 80 – 90 € / Stunde berechnen, den Stundensatz von ca. 40 € muß er über den Materialverkauf unterstützen. Sollte ich jedoch, wie Sie sich das vielleicht vorstellen, für 35€ die Stunde Baumarktware einbauen und dann die Gewährleistung dafür übernehmen weil ich dann juristisch in die Haftung gehe, ist es billiger ich bleib zu Hause auf dem Sofa und ruh mich aus. Bei den Fliesen gibt es auch weniger Gewährleistungsgefahren wie in unserem Handwerk, und jeder Fliesenleger muss wissen wie er abreiten will und kann.
    Der Grundsatz den sich jeder, Handwerker wie Kunde merken sollte, lautet: Ein Handwerker muß VON seiner Arbeit leben können und der Kunde muß MIT der Arbeit/den Preisen leben können. So hat jeder das was er braucht.

    MfG Jürgen Löffler

  3. Seit 20 Jahren gibt es für das SHK-Handwerk SOLARTHERMIE. Ich habe es seit 2 Monaten in Betrieb. Im Eigenbau. Das rechnet sich. Würde man es vom Handwerker machen lassen, sieht die Wirtschaftlichkeit schlecht aus. Warum? Weil kein Klempner in der Lage ist, preiswerte Produkte selbst zu kaufen. Er verläßt sich auf den Großhandel. Hier ist der 3stufige Weg zu teuer. Also KLEMPNER: Selber einkaufen und scharf kalkulieren. Der Endverwender bekommt von der BAFA die volle Förderung. Und heißes Wasser zum Duschen (incl. Heizungsunterstützung) ohne einen Tropfen Heizöl finde ich schon faszinierend bei einem Heizölpreis von 90 Cent und mehr. Wie schafft die SHK-Branche nicht, das dem Eigenheimbesitzer rüberzubringen???
    Und? Wo ist die Werbung von/für SOLARTHERMIE seitens Klempner und Industrie?
    Da machen Euch die Photovoltaik-Fuzzis ratz fatz was vor. Man wird mit Werbung und Anzeigen trotz Förderungskürzung regelrecht bombardiert. Auf vielen Dächern findet man „Stromzellen“, aber keine Röhren- oder Flachkollektoren. Warum? Die Werbung fehlt. Und: Beim Strom gibts keine 3stufige Mafia. Die VERKAUFEN!!
    Nun…. schaut mal bei Ebay. Da kann man auch Solarthermie kaufen. Für jedermann. Vielleicht liest das hier ja mal ein ausgeschlafen Installateur.
    Mein Tipp: Macht es wie die Fliesenleger. Der Kunde kauft bei Ebay die Solarthermie, der Installateur baut es ein. Schon ist der Auftrag im Haus. Und kommt mir jetzt nicht mit Gewährleistung.
    Tausendende Quadratmeter Fliesen kommen aus Baumärkten und werden vom Fliesenlegermeister persönlich verlegt. Und die meckern nicht.
    mfg
    Bernd Krajewski
    P. S. Gerne stehe ich als Unternehmensberater für dieses Thema zur Verfügung. Kontakt ggf. über den Verlag.

  4. Sehr geehrte Damen und Herren,
    Energiewende?was soll das sein?Wir müssen die Gebäude effizienter mit Wärme versorgen.Und wie das geht-120m² Neubauhaus incl. Haustechnik ist für 150T€ zu bauen mit einem Energiebedarf von 9,8KWh/m²und Jahr
    Kein unwirtschaftliches und ungesundes Passivhaus!
    Jeder Altbau ist bezahlbar auf Passivhausenergieverbrauch zu bringen-ohne die sinnlose Fassadendämmung-die Folgen dieses Unsinns sind ja überall gegenwärtig.Hächeln wir doch nicht den Lobbyisten nach,sondern beginnen selbst an zu Denken.
    Stellen wir alle konvektiven Heizungen auf Strahlung um,sparen wir 50% Energie.Wir können mit den wasserführenden Systemen auch Kühlen!!!Eltheizung ist in der Investition billiger-in den Betriebskosten 6x so teuer! Genaueres oder weitere Details können Sie gern unter meiner E-Mail anfragen.
    MfG Hinz

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