Lassen Sie dem Kunden nicht alles durchgehen

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Jede Woche landen unzählige News­letter im Postfach des Pfiffikus. Die meisten davon werden nur schnell überflogen. Aber vor kurzem ist der Pfiffikus auf etwas Interessantes gestoßen. Es ging um die Zuschrift eines Handwerkers, der von einer Firma zur Abgabe eines Angebotes für die Wartung der Kälte- und Klimaanlagen gebeten wurde. Erst einmal nichts Besonderes. Wenn darin aber steht: „Für eventuell zu ­liefernde Materialien vergüten wir den Einkaufspreis zzgl. 10 % Zuschlag“ (cci Dialog/32670), dann wird der Pfiffikus stutzig. Wer macht denn hier die Preise? Also er lässt sich bisher noch nicht die Preise diktieren.
Es gibt zwar mittlerweile genug Kunden, die zu handeln versuchen und um jeden Cent feilschen bzw. Rabatte wollen, aber die braucht der Pfiffikus nicht unbedingt. Und bei der momentanen Auftragslage sind hoffentlich auch die Kollegen nicht darauf angewiesen, auf so eine Anfrage überhaupt zu antworten. Falls doch, hat der entsprechende Unternehmer vielleicht nicht immer alles ganz richtig gemacht.
Der Pfiffikus hofft ja, dass das Unter­nehmen niemanden für die Wartung gefunden hat. Und dass ganz plötzlich eine dringende Reperatur nötig wird, die auch noch richtig teuer ist. Wobei der Pfiffikus vielleicht sogar ein Angebot abgegeben hätte. Aber wenn am Material keine Marge mehr rausspringt, eben nur mit dementsprechend angepassten Stundenlöhnen. So in etwa das Dreifache wäre da wohl angemessen gewesen. Im Übrigen sollen die genannten 10 % ein „Zuschlag für Beschaffung, Verwaltung und Gewinn“ (cci Dialog/32670) sein. Damit sind aber nicht mal die laufenden Firmenkosten abgedeckt. Außerdem ist der Pfiffikus der festen Überzeugung, dass das beauftragende Unternehmen sicher auch mehr als 10 % auf seine Einkaufspreise aufschlägt.
Aber ist das rechtlich überhaupt in Ordnung? In dem Schreiben stand nämlich weiter: „Zwecks Nachweis der Materialpreise sind Ihren Rechnungen die Rechnungen der Vorlieferanten beizufügen.“ (cci Dialog/32670) Der Großhandel ­würde dem Pfiffikus wohl was husten, wenn er die entsprechenden Rechnungen nach außen gibt. Die Einkaufspreise gehen ja auch wirklich niemanden was an. Wie ist das denn bei Ihnen, liebe ­Leser. Hatten Sie denn schon einmal so etwas Dreistes? Und wie gehen Sie damit um? Diskutieren Sie mit dem ­Pfiffikus auf www.si-blog.de.

Der Pfiffikus geht jetzt erst mal einkaufen und versucht, das Ganze mal vor Ort. Maximal 10 % über Einkauf für neues Werkzeug. Mal sehen, ob er die ent­sprechenden Rechnungen der Vor­lieferanten zu Gesicht bekommt.

Nichts für ungut

Ihr

Pfiffikus

pfiffikus@at-fachverlag.de

2 Kommentare zu “Lassen Sie dem Kunden nicht alles durchgehen

  1. Bekanntlich ist der Kunde ja der König. Einige können sich diesen Spruch ja an den Nagel hängen. Man muss sich als Unternehmer wahrlich nicht alles gefallen lassen da man sowiso nicht immer allem getecht werden kann. Trotzdem gewinnt jede Firma mit Freundlichkeit und Kompetenz.

  2. Es ist ja bekannt dass Auftraggeber, zb. große Baukonzerne, versuchen, Ihre Handwerker und damit Ihren Einkauf zu optimieren. Ich habe viele Jahre für Hoch-Schief gearbeitet und so einiges erlebt. Aber dass die Rechnung des Vorlieferanten der eigenen Rechnung in Kopie beizufügen ist, ist ja wohl die absolute Frechheit.

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