Lasst doch mal die Fetzen fliegen

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Der Pfiffikus ist ein sportinteressierter Mensch. Also es interessiert ihn, wenn andere Sport treiben. Selber sieht er sich ja eher als Denksportler. Jedenfalls neu­lich hat er sich ein Spektakel angeschaut, da ist die Bezeichnung Randsportart ei­ne schamlose Untertreibung: die Tim­bersports-Weltmeisterschaft 2013 in Stuttgart. Getragen vom Motorsägen­hersteller Stihl sägten und hackten knall­harte Profi-Holzfäller aus aller Welt an Holzstämmen um die Wette, dass das Zusehen eine reine Freude war. Da flo­gen die Späne im hohen Bogen über die Bühne, blitzten die Äxte und knatterten die Motoren. Und alles unter den Augen von weit mehr als 5.000 Zuschauern in der Porsche-Arena und ungezählten Wiederholungen im TV.

Der Pfiffikus bekommt jetzt noch feuch­te Hände und große Augen, wenn er an diese spektakuläre Show zurückdenkt. Er würde auch gerne mal auf einer Büh­ne stehen und genüsslich den Jubel der Massen in sich aufsaugen. Gleichzei­tig überkommt ihn aber auch eine leise Traurigkeit: Das mag vor allem an seiner Person liegen. Der Pfiffikus würde sich selbst ja nicht als kernig bezeichnen und beim Holzhaken im heimischen Garten stellt er sich so hilfsbedürftig an, manch­mal greift ihm seine Frau mitleidig unter die Arme.

Aber wenn es an Installationen geht, macht dem Pfiffikus so schnell keiner was vor. Nur, sein Berufsbild wird von der Öffentlichkeit ja doch als eher lang­weilig wahrgenommen. Glänzen kann er nur selten.

Deshalb wünscht sich der Pfiffikus von der SHK-Industrie, dass sie endlich auch mal seinem Berufsstand die Bühne bie­tet, die er verdient hat: Lasst doch mal die Fetzen fliegen. Er will mit Kollegen um die Wette bohren, schrauben und pressen, während ihn tausende Zu­schauer anfeuern. Mit TV-Übertragung zur besten Sendezeit und einer Eröff­nungsrede von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Bedeutung des SHK-Hand­werks für die deutsche Binnenwirtschaft allgemein und speziell für die Energie­wende.

Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

 

Ihr

Pfiffikus

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