Lässt sich Trinkwasser als wertvolles Lebensmittel vergolden?

Trinkwasser vollzieht einen Imagewandel. Vom ehemals profanen Leitungswasser hin zum geschätzten Lebensmittel. Sie als Installateur oder Fachplaner haben es ja schon immer gewusst. Die Trinkwasserverordnung 2011 hat es noch mal deutlich betont. Und jetzt sagt sogar die Stiftung Warentest: Leitungswasser ist ein wertvolles Lebensmittel. Nun, ganz so direkt steht es nicht geschrieben in der Juli-Ausgabe des Verbrauchermagazins Test. Aber der Schluss liegt doch nahe, hält man sich den Testbericht zu „Mineralwasser in Flaschen“ vor Augen. In dem Beitrag stellen die Tester Leitungswasser und Mineralwässer gegenüber, vergleichen Mineralstoffgehalt, zählen Keime. Mit dem Ergebnis: das Leitungswasser hat die Messlatte für die Mineralwässer deutlich zu hoch gelegt.

Das Urteil der Test-Redakteure für Wasser aus Plastikflaschen fiel entsprechend vernichtend aus: „Wirklich empfehlen können wir keines der stillen Mineralwässer im Test.“ Umso besser steht das Trinkwasser aus dem Wasserhahn da. Im Testmagazin heißt es: „Im Vergleich dazu ist Trinkwasser spottbillig. Auf seine Qualität ist in aller Regel verlass.“ Dem olympischen Geschehen im Sommer 2012 folgend bedeutet das: Eine Goldmedaille für unser Leitungswasser und alle Sanitärinstallateure, Blech für Trinkwasser in Plastikflaschen.

Trinkwasser von hoher Qualität erhält der Endverbraucher aber nur, wenn die Gebäudetechnik hochwertig ausfällt in Planung, Ausführung und Materialwahl. Das kostet. Trinkwasser ist also ein Lebensmittel, es hat seinen Preis und ist nicht bloß „spottbillig“, wie die Stiftung Warentest findet.

Nur, wie lässt sich diese Botschaft auch dem Endverbraucher am besten vermitteln?

Ein Kommentar zu “Lässt sich Trinkwasser als wertvolles Lebensmittel vergolden?

  1. Wenn wir im Neubau unterwegs sind, gibt es für uns nur eine Devise: intensive Aufklärung schon vor der Planung. Wir machen dem Bauherren deutlich, was alles erforderlich ist, um die Gesundheit der Bewohner nicht durch Keime im Trinkwasser zu gefährden. Das zu erklären kostet zwar viel Extra-Zeit, zahlt sich aber aus, gerade bei größeren Wohnanlagen mit mehreren Wohnungen, die evt. mal vermietet werden sollen. Wohnungsbaugenossenschaften sind dafür sehr offen.

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