Machen Handwerkerkoops Großhandel und Innung überflüssig?

Die großen Handwerkerkooperationen wie die SHK Einkaufs- und Vertriebs AG (SHK) oder Bad und Haustechnik bieten ihren Mitgliedern neben guten Einkaufsbedingungen auch eine Fülle von Dienstleistungen. Der Service ist so umfangreich und so professionell, dass sich schon die Frage stellt ob die großen Koops mittelfristig Großhandel und Innung überflüssig machen. Zumindest für ihre Partnerbetriebe. Allerdings nehmen die Organisationen nicht jedes Handwerksunternehmen auf. Solvenz muss schon nachgewiesen werden. Wird es eine Zweiklassengesellschaft im SHK-Handwerk geben? Hier die vom Großhandel abhängigen Schrauber, dort die in Koops organisierten Betriebe, die einen Großteil ihres Umsatzes auch zweistufig abwickeln?

13 Kommentare zu “Machen Handwerkerkoops Großhandel und Innung überflüssig?

  1. Ich bin Endverbraucher und verstehe nicht, dass mein Sanitärfachmann nicht auch im Internet z. B. bei Reuther einkaufen kann und die Preise auch weitergibt. Ich bin bereit für die Arbeit einen fairen Betrag zu zahlen, damit die Handwerksbetriebe damit leben können. Für mich wäre das wesentlich transparenter und ehrlicher. Ich kann nicht nachvollziehen warum das undurchsichtige Gemauschel für alle Seiten vorteilhafter sein soll.
    Soll man gezwungen werden bei z.B. Reuther im Internet zu kaufen und einen osteuropäische Arbeitskraft anzuheuern. Bei vielen Baustellen ist dies ja wie ich in der Nachbarschaft sehen kann üblich. Wenn man diese Entwicklung haben möchte, dann weiter so.

  2. Hallo,
    egal wie der Aufschlag für das Material ist,
    wenn sich alle einig sein und den Stundenlohn so anheben, dass dieser nicht über den Materialverkauf gestützt werden muß, wäre alles schon toll.
    Die Autohäuser machen es uns vor.
    Bei denen liegt eine Technikerstunde bei 95 Euro plus MwSt.
    Bei Lackiererarbeiten sogar 20 % höher.
    Und ich liege in Umland von Hamburg bei unter 50 Euro plus MwSt.
    Wenn alle den Stundenlohn anpassen, dann kann man auch dass Internet
    durch einen geringen Materialaufschlag locker in die Tasche stecken.

    Von daher praktiziere ich seid Jahren:
    Preisabgabe nur nach Pauschalpreisen für Lohn und Material.
    kein Aufträge wo bereits der Kunde das Material gekauft hat.
    Gruß Notdienst

  3. Ganz ehrlich: ist Solvenz nicht das Mindeste, was man von einem Unternehmen fordern sollte? …. Warum hacken alle auf dem zweistufigen Vertriebsweg herum? Vorteile für den Handwerker: 1. Klare Preisstrukturen. Es gibt einen Listenpreis und einen Rabatt und fertig. Das Preisdurcheinander des dreistufigen Vertriebsweges macht uns Kunden abspenstig. Der Kunde bekommt in der Großhandelsausstellung einen (vorzugsweise Bruttolisten-) Preis und sieht das gleiche Produkt für den halben Preis im Internet. Das kann niemand kommunizieren! 2. Wenn ich bei Reuthers Badshop rein gucke, sehe ich eine Preis. Und dieser Preis ist absolut ernst gemeint! Wenn ich in den online-Shop meines Großhändlers sehe, sind ca. 95% der Preise Spaßpreise. Was soll das? Ich soll alles anfragen? Hey, ich habe noch anderes zu tun! 3. Die Aufgabe des Großhandels ist es, Lagerhaltung für mich zu betreiben. Das nimmt er bei Installationsmaterial pravourös wahr. Aber sonst? Ich habe schon eine Artikel bei Reuthers B. bestellt, weil er weder beim Hersteller noch im Großhandelsverbund lieferbar war. RB konnte liefern. Das geht doch nicht! 4. Jeder, der im Badmarkt agiert, muss mit irgendwas seine Brötchen verdienen: der Hersteller, der Großhändler und eben auch der Handwerker. Und der ist immer der Letzte in der Kette…

    Herzliche Grüße an alle solventen Handwerksbetriebe!
    Ina Säuberlich

  4. Es gibt sie schon, die Zweiklassengesellschaft. Und das ist auch gut so! Denn wie sollten wir uns sonst gegenüber unseren Kunden profilieren? Wer es verstanden hat, dass eine Kooperation nicht nur für den günstigen Einkauf da ist, sondern mit zukunftsweisenden Strategien, wie Systemmarken, etc. seine Kooperationsmitglieder stärkt, für den stellt sich die Frage so nicht. Selbstverständlich hat der Großhandel auch in Zukunft seine Daseinsberechtigung. Allerdings werden die Mitglieder starker Kooperationen der „point of sale“, sprich der erste ASnsprechpartner beim Kunden sein und damit wichtiger für Industrie und Großhandel. Das haben viele Industriepartner und auch viele Großhändler, wie es sich in der SHK AG zeigt, erkannt. Das nenne ich eine Kooperation und eine win-win-Situation. Schöne Grüße aus dem Norden, euer Kollege Thomas Hartmann

  5. von unter 40€……..

    Huch, kanns nicht fassen…..
    bei uns in Sachsen arbeiten Fachbetriebe für unter 25,00 Euro….

    ansonsten ist Euer Therma GÄÄÄÄHN..

  6. es ist doch ganz einfach. Ich bin Mitglied der Landesinnung inkl. Vorstand und auch seit Jahren Mitglied in der SHK. Der Schritt SHK entstand aus der Arroganz und Dominanz verschiedener Großhändler. Früher hatte man die Rabatte abhängig von Umsatz und Zahlungsbereitschaft bekommen. Heute bekommt jeder Neueinsteiger die gleichen Rabatte und unabhängig ob Ein-Mann-Betrieb oder alteingesessene Fachfirma mit Kundendienst, Lehrlingen, Bürokräften etc. Verschiedene Firmen kaufen dann, je nach Schuldenstand, bei verschiedenen Händlern so lange ein, bis sie nur noch gegen Bargeld Ware bekommen. Dazu die Hausmarken, die unter dem Vorwand Vorteile gegenüber den Baumärkten zu bekommen eingeführt wurde. Tatsache ist es, dass die Großhändler heute sogar die Tox-Dübel als Hausmarke verpackt verkaufen. Wir haben uns in unserem Unternehmen dazu entschlossen, als Marke aufzutreten und Marken zu verkaufen. Dass wir durch den Einkaufsverband Marken anbieten, die im Großhandel nicht zu bekommen sind, uns dadurch auch einen Vorteil erarbeiten, mag unterschiedlich betrachtet werden. Tatsache ist aber, daß der SHK- Verband wie ein Großhandel, die Ware von der Industrie bezieht und die Sicherheit der Zahlung gewährleistet. Bestellt wird doch heute meistens im Großhandel, die Schnelldreher sind am Lager, für die die kein Lager haben und ansonsten ist es ein Bestellhandel geworden. Service, Garanite etc. werden auch immer schlechter.
    Die Angst der Zweiklassengesellschaft wird es wohl mehr darin geben, ob es genügend Fachfirmen mit guten Fachkräften gibt und ob es sich ein Kunde leisten kann eine Fachfirma zu beauftragen. Deswegen wird es Handwerkskunden und Baumarktkunden geben. Der Großhandel selbst hat sich ja bereits dem SHK Verband angeschlossen. Alle Kollegen sollten sich mal überlegen was gebraucht wird, der Handwerker oder der Händler. Ein Handel ohne Handwerk wird es nicht geben, wenn wir anfangen uns als Marke zu verstehen und zu verkaufen, dann beginnt der Handel zu begreifen, dass es nur zusammen geht, denn wir sind der Kunde, der Handwerker.

  7. „es wird eine 2 Klassengesellschaft geben“
    dibt es die nicht schon längst ? Ob 2stufiger oder 3stufiger Vertriebsweg, das ist nicht das Entscheidende. Auf Dauer wird die Bildung, das betriebs-wirtschaftliche Know-How und die „Unternehmerfähigkeit“ der Hand-werksbetriebsinhabers ausschlaggebend sein. Wie weit da noch dauer-haft Innungen, Kreishandwerkschaften und Kammern „ihre“ Daseinsbe- rechtigungen haben ? Hier spielt der Erhalt hochbezahlter und wie im öffentlichem Dienst abgesicherter Jobs, bei vielen Entscheidungen unser-er Berufsstandsvertreter eine sehr große Rolle. Das wird noch ein sehr langer Weg, hier zu sinnvollen Veränderungen zu kommen. Nun zu unseren Einmannbetrieben. Das waren noch nie die schlechtesten und finanziell geht es diesen Heizungs- und/oder Sanitärmeistern meistens recht gut. Solange es aber zugelassen wird, dass sich unquallifizierte oder wenig quallifizierte Leute im Bereich SHK sebständig machen, mit einem Bully, einer Pressmaschine und ner großen Klappe, solange ist 2- oder 3stufig nicht das entscheidende Thema.

  8. Ich denke, dass beide Lager Ihre Berechtigung haben werden. Die Zukunft wird unterscheiden zwischen „Sklaven“ des Großhandels einschließlich Internet und den verkaufsaktiven „Handwerker“ mit eigener Ausstellung, Lager und Serviceabteilung.
    Die Zunft ohne Meisterbrief oder anderen qualifizierten Ausbildungen sowie ohne Büro und Lager werden es ohne den Großhandel nicht schaffen. Er nimmt Ihnen alles ab. Von der KWL Berechnung bis zur zweimaligen Anlieferung am Tag auf die Bausstelle. Was zuviel war, geht am Abend wieder zurück zum Großhändler.
    Der verkaufsaktive Handwerker, der muss diesen Service alles mitbezahlen, obwohl er diesen gar nicht in Anspruch nimmt. Aus diesem Grund suchen sich diese „Kaufleute“ neue Wege um das Geld zu verdienen, dass man braucht um seriös am Markt auftreten zu können.
    Von den 50000 SHK Betrieben sind gerade 10% in Verbänden organisiert. Der Großhandel braucht also noch keine Angst zu haben… Die SHK-Branche ist tot – es lebe die SHK Branche!

  9. Würde es die Handwerkerkoops geben wenn der Großhandel für die SHK-Fachfirmen da wäre? Es gibt Großhändler im Internet die sehr erfolgreich und von Herstellern gesucht werden. Warum? Deren Kataloge sind übersichtlich, ohne Eigenmarken, mit stink normalen Nettopreisen für wirkliche Fachhandwerker die ihren Aufschlag für Gewinn und Zeit auch selbst noch rechnen. Die riesigen Rabattspannen von 0-99% sind für den Internethandel, Nichtfachmann-Bauträger und andere gut, denn die versprechen viel, bekommen sehr viel Rabatt und haben dann plötzlich einen anderen Namen mit den gleichen Rabatt. Die Zeche zahlen die kleinen, ehrlichen Handwerker mit wahnsinnigen Preisen. Die EU braucht endlich gleiche Bedingungen für alle! (nicht diese deutschen Beipackzettel). Also müßte der SHK-Großhandel und die Hersteller nur noch Ihren! Verkaufspreis angeben. WIRKLICHE Großabnehmer kann ja trotzdem ein Rabatt bis 5% gewährt werden (ohne Internethandel). Die Ingenieure und Handwerksmeister müssten dann Ihre Preiszuschläge selbst bestimmen (nicht vom Brutto nachlass gewähren), welche ja auch realistisch berechenbar sind. Damit würden diese Nirvana-Bruttopreisangaben wegfallen und jeder könnte selbst ausrechnen ob er sterben möchte oder sich ein Stück Butter kaufen will!
    Fazit: Das wird genauso nicht möglich sein gemäß dem Vorbild der 5000 verschiedenen Pressbacken und Rohrsysteme. Also weiter so – und damit bilden sich eben immer mehr Gruppen welche nach etwas anderen suchen.
    Bitte beachten! Das ist meine eigene persönliche Meinung, welche durch eigene Erfahrungen gebildet wurde. Es soll damit niemand, auch nicht persönlich, kritisiert oder diskriminiert werden.
    MfG

  10. Ich denke das dieser Unterschied bereits gegeben ist. Die „Hausmarken“ der Großhändler werden über den Preis verkauft, die individuelle Gestaltung von Bädern mit ausgewählten Produkten des zweistufigen Vertriebsweges werden nach anderen Gesichtspunkten vekauft.
    Der Großhandel wird nicht überflüssig werden, jedenfalls jetzt noch nicht. Waren für den Tagesbedarf lassen sich nicht immer im Handwerksbetrieb vorhalten. Noch gibt es auch Hersteller, welche die Chancen und Möglichkeiten des zweistufigen Vertriebsweges nicht nutzen.
    Der zweistufige Vertriebsweg liefert sehr zuverlässig die Produkte ohne den Umweg über den Großhandel in einer guten Qualität und sehr großer Produktvielfalt. Diese Erfahrung habe ich bereits über Jahre gemacht, auch als die Handwerkerkoops noch kein Thema waren. Als Handwerker muß man dann aber wieder ganz gezielt die eigenen Produkte vermarkten mit einem gewissen Aufwand an Zeit. Ein weitere Vorteil ist damit gegeben, das die Konkurrenz nicht innerhalb von Minuten die Preise mal einfach so unterbieten kann.
    Ich sehe nicht so schwarz für die Branche wie Herr Göttmann. Nur wer am Markt nicht agiert, sondern nur versucht auf Entwicklungen zu reagieren wird der Verlierer sein. Den letzten beißen bekanntermaßen die Hunde, das gilt auch am Sanitärmarkt.

  11. Ich würde eine Handwerkerkooperationen dann von Vorteil sehen , wenn nicht nur Solvenz sondern auch das Fachunternehmen mit dem dazugehörigem Meisterbrief nachgewiesen werden muss, das ja zur Zeit beim Großhandel keine große Rolle mehr spielt.
    Allerdings sind Innungen für unseren Betrieb nicht wegzudenken
    Sollte es eine Zweiklassengesellschaft im SHK-Handwerk geben, dann sehe ich für die ganze Branche schwarz.

  12. ich denke schon das es diesen Unterschied geben wird, da ja auch einige Kollegen z. B. Materialien montieren die der Kunde stellt. Am besten noch von Reuter Badshop und das zum Stundenverrechnungssatz von unter 40€.
    So erledigen sich diese Angelegenheiten von ganz alleine.
    Der abhängige Schrauber als Einmannbetrieb kann es ja vielleicht noch machen, aber wenn der Betrieb vielleicht ein paar Mitarbeiter hat oder eine Bürokraft, klappt das bekannter Weise nicht mehr.

  13. Hallo und guten Tag,

    sicherlich hat die Organisation noch Ihre Berechtigung. Für die Zukunft sehe ich mehr Vorteile über den Verbund. Das SHK-Handwerk muss sich als Dienstleister darstellen und nicht immer am Alten festhalten. Marketing, Umgang mit Redaktion und Finanzdienstleistern sind Thema die im Verbund viel einfacher zu lösen sind als über Innung und Fachverband.
    Gut ist es dass in die Verbundgruppen nur gute Firmen aufgenommen werden, die auch z. B. über Empfehlung hier den Eintritt finden, denn Futterneider gibt es immer noch.
    Am wichtigsten allerdings wäre, wenn zumindest die Unternehmen in unmittelbarer Nähe am gleichen Strang ziehen würden und nicht wie gewohnt sich bekriegen.
    Ich auf alle Fälle bereue mit keiner Minute den Eintritt in den Verbund.
    Mfg.
    G. Schurr

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