Subventionsabbau trifft die PV-Branche

Angesichts des angedrohten Subventionsabbaus fürchtet die Solarwirtschaft nicht nur um ihre Rendite, sondern auch um Arbeitsplätze in Deutschland.

Nun setzt das Große Wehklagen ein. Statt zweistelliger Renditen, heißt’s zukünftig kleinere Brötchen backen. Das Wachstum der Branche wird moderater ausfallen. Natürlich wird das Wirtschaften schwerer. Dafür trennt sich die Spreu vom Weizen und all diejenigen, die nur wegen dem großen Geld aufs Pferd PV gesetzt haben springen wieder ab. Ein moderateres Wachstum eröffnet die Chance, dass sich die PV-Branche zu einem nachhaltigen Wirtschaftszweig entwickelt. Horrorszenarien an die Wand zu malen nur weil die Dynamik der Branche nachlässt, ist unangebracht. Besser wäre es trotzig die Ärmel hochzukrempeln. In einigen Jahren werden wir alle PV-Strom brauchen. Das Handwerk ist der Topverkäufer für die PV-Industrie. Ihn sollte sie jetzt nicht im Regen stehen lassen. Zu den vordringlichen Aufgaben der Branche gehört es deshalb endlich Vermarktungskonzepte zu entwickeln, die sich an anderen Argumenten hochziehen als an Renditeversprechen.

Einen Hintergrund-Bericht, Fakten und Stellungnahmen zum Thema finden Sie in unserer nächsten Printausgabe – oder vorab über die Verlinkungen.

Wie bewerten Sie den Subventionsabbau und seinen Folgen?

6 Kommentare zu “Subventionsabbau trifft die PV-Branche

  1. Viel wird derzeit über die notwendige Reduzierung der Einspeisevergütung bei erneuerbaren Energien diskutiert. Direkt betroffen ist das SHK Handwerk wohl am meisten von der Reduzierung der Einspeisevergütung für PV-Anlagen. Man kann darüber diskutieren, ob die derzeitigen Einspeisevergütungen zu hoch sind und deshalb reduziert werden sollen. Ja, es gibt gute und berechtigte Argumente dafür, da die Einstandspreise gesunken sind und eine 2-stellige Rendite nicht sein muss. Allein die Art und Weise, wie diese Diskussion geführt wird und der Verbraucher oder Bürger an der Nase herumgeführt wird ist nicht fair. Ja ich bin für eine Reduzierung der Einspeisevergütung, aber moderat in mehreren Schritten und Planbar.Mit einer ehrlichen Diskussion und nicht mit gefälschten und einseitiugen Argumenten.

    Zu berücksichtigen ist dabei, dass ohne diese Einspeisevergütung, der Markt nie und nimmer auf diesem Niveau wäre wie es sich nun darstellt. Genau deshalb sehr viele Arbeitsplätze in Forschung, Industrie und Handwerk geschaffen wurden. Zu berücksichtigen ist, dass die Kosten nicht dem Steuerzahler angelastet werden, sondern der Stromverbraucher diese Kosten direkt bezahlt. Der Stromverbraucher, der bisher dazu beigetragen hat, dass die Umwelt durch uneffiziente Kohle- und Gaskraftwerke und Atommüll belastet wurde.

    Mich stört an der Diskussion und am Vorgehen der Politik vor allem, dass ein am 01.01.2009 in Kraft getretenes Gesetz bereits nach wenigen Monaten wieder in Frage gestellt wird. Wo bleibt die Verlässlichkeit und Weitsicht der Politik? War es wirklich nicht zu erwarten, dass die Zuwächse an PV-Anlagen so zunimmt? Ist es wirklich richtig den privaten Investor auf die Rendite zu reduzieren und das gesteigerte Umweltbewusstsein außer Acht zu lassen.

    Mich stört, dass die Änderungen mit der Brechstange durchgeführt werden und somit Arbeitsplätze in Deutschland aufs Spiel gesetzt werden. Warum kann man nicht eine zusätzliche mehrstufige moderate Reduzierung vornehmen, die denselben Effekt bringt, aber nicht den Markt vor kurzfristig unlösbare Aufgaben stellt.

    Mich stört, dass nur davon die Rede ist, welche Belastung durch die Einspeisevergütung dem Stromverbraucher in den nächsten Jahren abverlangt wird. Vollkommen vergessen wird, welche Belastung der Steuerzahler aus der Vergangenheit durch Kohle- und Atomkraftwerke hat. Reduzieren wir doch die Steuerbelastung für die Subventionen der Atomkraftwerke und rechnen dies Kosten auch in die Strompreise ein. Was dann? Strom wäre dann wohl auch für jeden sichtbar die teuerste Energieform, die wir haben.

    Immer wieder kommen die Einwände „das können wir uns nicht leisten, viel zu teuer“. Viel teurer kommt uns und nachfolgenden Generationen Kohle- und Atomstrom, denn dessen wirkliche Kosten – Milliarden von Euro – stehen nicht auf unserer Stromrechnung. Angefangen von Kohle- und Uranerzabbau mit katastrophalen Umweltschäden. Milliarden Tonnen klimaschädlicher Emmission bis hin zu Ewigkeitskosten des Bergbaus und nicht zuletzt ungelöste Probleme und unvorhersehbare Kosten für die Endlagerung radioaktiver Abfälle. Diese Kosten werden mit Steuerkosten bezahlt und verschleiert und Sie werden mit Umweltbelastung und Gesundheit bezahlt.

    Deshalb „Hauptsache billig, egal was es kostet“ sollte nicht die Entscheidung sein. Wir alle können durch den Einsatz umweltfreundlicher Produkte zu einer besseren Umwelt beitragen. Jeder Bürger der sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage entscheidet, trägt aktiv zum Umweltschutz bei und sorgt dafür, dass diese Technologie angenommen wird und sich die Produktion rechnet. Sich der enorme Aufwand für Entwicklung und Forschung lohnt und weiter investiert wird. Jeder Unternehmer lebt davon, dass sich sein Wagnis, seine Investition einmal rechnet und man damit Geld verdient. Vor ein paar Jahren waren Photovoltaik-Anlagenbetreiber Pioniere, die Kapital und Wagnis eingesetzt haben. Nun setzt Neid ein, weil ein paar Euro verdient werden und man der „Abzocke“ Einhalt gebieten muss. Armes Deutschland, wir schwächen unsere Wirtschaft lieber selbst, mit Einschränkungen und Regulierungen, als uns dem Wettbewerb mit aller Macht zustellen und eine Vorrangstellung zu festigen und auszubauen. Wir argumentieren damit, dass mit diesen Subventionen Arbeitsplätze in China geschaffen werden, keiner fragt, wo denn Arbeitsplätze in den letzten Jahrzehnten durch unsere Gier nach Öl und Gas geschaffen wurden. Deutschland könnte mit seiner Wirtschaftskraft der Welt zeigen und positives Beispiel sein. Indem wir beweisen eine starke Wirtschaft ist auch mit erneuerbaren Energien und Umweltschutz möglich.

  2. Ich habe diese Kommentare gelesen. In allen steckt ein Körnchen Wahrheit. Schlimm ist nur der absurde Preis ( bei PV ) von absurden Solarfirmen, die mit polnischen Wanderarbeitern,chinesische Module aufs Dach knallen. Viele Hausbes. denken da gar nicht nach,weil sie nur die Euros im Auge haben, die alle letztendlich zahlen müssen. Das ist nicht in Ordnung.

  3. Fördermittel hin und her ,Lobbyisten und Politiker – wer verdummt uns
    mehr ? Es werden Milliarden Steuermittel in den Sand gesetzt ,um die
    auch noch mehr zu verdummen, die Steuern zahlen!
    Warum fördert man das , was sich angeblich rentiert oder lohnt – was sich tatsächlich lohnt und rentiert, braucht man doch nicht noch zu
    fördern – also Umkehrschluß für einen Normaldenkenden: Was gefördert wird, kann sich doch gar nicht lohnen – oder doch ?
    Es lohnt sich schon – für wen? – für die , die uns verdummen wollen?

  4. Wir können uns eine Milliardensubventionsorgie namens Abwrackprämie leisten – nur damit eine Handvoll globaler GRoßkonzerne ihre üppigen Mangergehälter sichern können. Dagegen ist die Solarförderung ein kleiner Fisch. Die Anzahl der Arbeitsplätze, die die Solarwirtschaft geschaffen hat, ist allerdings kein kleiner Fisch.

    Warum sind Arbeitsplätze bei Automobil-Dinosauriern mehr wert als die Jobs in der Zukunftsbranche Photovoltaik?

    Übrigens, kleiner Hinweis an den Redakteur:
    Die Einspeisevergütung ist eben KEINE staatliche Subvention. Im Unterschied zu den Kohle- und Atomstrom-Subventionen kostet die erhöhte Einspeisevergütung nach EEG den Steuezahler keinen Cent. Ich denke, das ist Ihnen auch bekannt. Daher finde ich es umso schlimmer, dass Sie diesen Eindruck erwecken wollen.

    Was man bei den Subventionen anderer Energieträger nicht geschafft hat, ist nämlich beim EEG gelungen: Man wendet das Verursacherprinzip an. Wer Energie verbraucht, muss die Einführung einer neuen Technologie proportional zu seinem Verbrauch mitfinanzieren – nicht der Steuerzahler.

  5. Ist es den Menschen zu verdenken, wenn Sie ein Schnäppchen machen wollen und ihr Geld mit sicherer und guter Rendite anlegen wollen?
    Das haben die Energieriesen doch auch mit Ihren Atomkraftwerken gemacht. Schönen Gewinn, und für die Folgekosten soll halt der Steuerzahler aufkommen. Damit sich meine PV-Anlage rentiert müssen halt alle Strombezieher aufkommen. Ich danke daher allen für höchstwahrscheinlich mehr als 10 % Rendite.
    Und was machen die Energieriesen, wenn sie ihre Preiserhöhungen nicht mehr auf das EEG schieben können? Eigentlich müssten sie doch immer billiger werden mit ihren schon längst abgeschriebenen Meilern?

  6. Ich habe mich selber mit der Installation von PV-Anlagen beschäftigt.
    Hier wird es Zeit, dass ordentliche Verhältnisse in den Markt kommmen.
    Lieferzeiten bei Modulen, die nicht kalkulierbar sind, Preise welche nicht gehalten werden.
    Amortisationszeiten bei Vollfinazierung von 10-13 Jahren, das geht nicht.
    Da könnte man auch 5000 Euro Kesseltauschprämie, 3000 Euro Solarförderung oder vielleicht 15 Cent Semmelförderung verlangen, 1Euro Benzinförderung wäre auch nicht schlecht.

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