Was bringt die Handwerkermarke dem Handwerk?

Die Handwerkermarken feiern ihr zehnjähriges Bestehen. Noch läuft das Jubiläums-Gewinnspiel. Der ZVSHK hat mit den Handwerkermarken für seine Mitgliedsbetriebe eine ganze Reihe von Vorteilen ausgehandelt. Bekommen aber deshalb Nichtinnungsmitglieder weniger Service durch die Hersteller im Markenbündnis? Ist die Handwerkermarke deshalb für Sie ein Argument für die Innung? Setzen Sie sich als Handwerker besonders für die Industriepartner im Markenbündnis ein oder gibt es für Sie andere Kriterien der Zusammenarbeit mit der Industrie?

9 Kommentare zu “Was bringt die Handwerkermarke dem Handwerk?

  1. Zum Thema Handwerkermarke : bei Handwerkern wenig beliebt : Ehrlich gesagt gruselt es mich, wenn ich die Kommentare ausgewachsener Installationsbetriebe ( auch als Sachverständige tätig ) lese, die Handelsmarke mit Handwerkermarke, Gewährleistung mit Garantie und Baumarkt mit Internethandel in einen Topf werfen, umrühren und am Ende kommt nur unqualifizierte Brühe raus. Vornweg : Alle Hersteller der Handwerkermarke bieten kostenlos über den Fachverband und die Innungen Schulungen zu diesem Thema an, nicht nur des Produktes wegen, sondern der Sache selbst. Wenn schon die Fachleute alles in einen Topf werfen, was soll dann erst der Endkunde denken ? Der kann ja nur auf die Zahl unten rechts achten, oder ?
    Ich will kurz Licht ins Dunkle bringen :
    Hausmarke ist eine eigene Kreation des Handels die unter eigener Regie und eigener Kalkulation neben den Markenprodukten vertrieben wird. ( Wir kennen das von den Discountern „Ja, die Weiße, light-fit etc.“ .) Damit möchte sich der Handel ein Alleinstellungsmerkmal mit ausgesuchten Produkten verschaffen, die möglichst nicht vergleichbar, möglichst günstig ( große Mengen, teilw. abgespeckt etc. ) sind. Diese werden neben den vergleichbaren Marken geführt und der Kunde kann selbst entscheiden, was er kaufen möchte. Hier gilt : Wer kauft, entscheidet. Eine Handelsmarke, oder Verpackungsmarketing kennzeichnet bekannte Markenprodukte mit einem Handelsnamen oder Slogan. Hier ist die Marke, der Hersteller und das Produkt mit dem Markenprodukt identisch und daher muss es nicht doppelt geführt werden. Hier erarbeitet sich der Großhandel Einkaufsvorteile, indem er sich klar für dieses Produkt entscheidet und in seinem Verkauf die Marke fördert. Das bringt dem Hersteller, dem Handel und dem Handwerker Vorteile und demonstriert enge Partnerschaft. Die Handwerkermarke ist etwas ganz anderes : Hier stellen Hersteller mit einem Symbol auf der Eigenverpackung und Handelsmarkenverpackung eine klare Richtung fest: Wir stärken dem Handwerk den Rücken, indem wir ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Produktes ( der gleiche Zeitpunkt, wo die Gewährleistungspflicht des Handwerkers beginnt ) bis zum Ende des fünften Jahres, für Schäden und Folgeschäden haften, wenn ein Produktfehler zum Zeitpunkt des Einbaus bestanden hat. Wenn man bedenkt, dass es zwischen dem Produktionsdatum und Einbaudatum schon erhebliche Zeitunterschiede geben kann, ist das für das Handwerk der Innung, schon der erste bemerkenswerte Vorteil. Desweiteren wird eine 48 h Ersatzteilversorgung garantiert und die permanente Schulung für Innungsfachbetriebe angeboten, um hier einen Qualitäts- und Wissensvorsprung zu gewährleisten. Ein qualifizierter, motivierter und qualitätsbewusster Fachmann, wird auf lange Sicht der erfolgreichere sein. Der Gesetzgeber unterscheidet ganz klar Garantiezeiten ( siehe AGB`s des Handels ) und Gewährleistungsfristen. Wenn aber Fachleute ( teilw. sogar Richter ) das nicht unterscheiden, wie soll es der Endverbraucher können ? Zum Thema Baumarkt und Internethandel: Es ist vetraglich festgehalten, dass Baumärkte nicht vom ZVSHK – zertifizierten Partnerbetrieb beliefert werden. Jede Baumarktkette pflegt jedoch enge Kontakt zu Fachgroßhändlern ( meißt aus dem strukturschwachem Saarland ), um die Kundschaft ( oft auch Fachhandwerker, die beim Großhandel nichts mehr bekommen ) eben doch mit Markenprodukten zu beliefern. Das können nur Innungsverbände aufdecken, bekannt machen und trocken legen. Der Internethandel wird von Profis beherrscht, die aus Fachhandwerkerreihen kommen und ihr Wissen, Können und Verkaufstalent über moderne Plattformen dem selbstbauendem Endkunden anbieten. Hier hat jeder die gleiche Voraussetzung. Diese Händler sind Kollegen, die beim Fachgroßhandel einkaufen. Gäbe es diese Form des Verkaufes nicht, hätte auch dieses Klientel der Baumarkt übernommen, da der verkaufsaktive Handwerker mit Ladengeschäft für viele Kunden zu weit weg ist, oder einige lieber anonym ihre Reparaturen selbst ausführen wollen. Hier gilt jedoch : 2 Jahre gesetzliche Garantie ab Herstellellungsdatum!! Egal wie lange das Produkt im Lager gelegen hat. ( Siehe AGB`s des Handels – Rückseite jeder Rechnung ). Im Übrigen sind die Initiativen zur Handwerkermarke weder mit Preiserhöhungen, noch mit Qualitätseinbußen vor zehn Jahren eingeführt worden, sie sind ein klares Bekenntnis zum organisiertem Innungsfachbetrieb, zur Qualität und zum dreistufigen Vertriebsweg. Wenn genau diese Maßnahmen von den Gruppen angezweifelt werden, oder als wenig beliebt erkannt werden, dann wundert es mich auch nicht, warum es überhaupt eine Firma Weidmann & Schanz gibt, oder warum mir Leitende Mitarbeiter des Handels sagen : “ Wieso Innung, geh lieber zu Nicht-Innungsbetrieben, die machen wenigstens Umsatz „. Ich wünsche mir, dass sich das orgnisierte Handwerk mal aufrappelt und zu dem steht was es kann und was es hat- das ist nämlich nicht wenig – es ist dem bauwilligem Kunden nur nicht bekannt.

    Peter Lorenz

  2. Nun mit der Bestätigung als Handwerkermarke haben doch einige Hersteller nur ein Lippenbekenntnis abgegeben. Wer glaubt denn wirklich, dass sich diese Hersteller es wirklich leisten können auf Baumarkt und Internet verzichten zu können ?

  3. @Anke :
    Leider werden wir und hier es nicht ändern, dass unsere Verbände sich in Selbstbeweihräucherüng und Untätigkeit aalen.
    Das ist aber in dieser Gesellschaft gewollt ( = ökonomisches Gesetz )
    starke Strukturen zu verhindern.
    Allein dem GH pauschal die Schuld zu geben wäre unfair, ich mag es wenn jeden Morgen pünktlich wohl sortiert kommisionsgerecht die Ware aufm Hof steht vom zig km entferneten GH. (Wohne aufm Land)

    Herrn Börner ( Verband Groß-und Außenhandel ) geht es mit seinen Schäfchen nicht besonders gut, es gibt immer welche, die aus der Reihe tanzen.


    VG
    Karl-Heinz

  4. Handwerkermarken sind doch überflüssig wie ein Warze am Fuß. Es ist doch nur die erfolgreiche Masche der Industrie uns „blöde Handwerker“ immer weiter über den Tisch zu ziehen. Auch bei den Hausmarken der Großhändler ist das nichts anderes.
    Jeder Handwerksmeister der professionell arbeitet, und davon gibt es leider zu wenige, kann mit „Marken“ besser und einfacher Verkaufen als mit irgendwelchen umverpackten und teilweise unbekannten Produkten. Ein Kunde der Phillip Starck will, der will Starck und nix anderes.
    Für das Geld was die ganze Aktion „Handwerkermarke“ vernichtet, sollte die Industrie besser vernünftige Verkaufspreise bieten (gerne auch ohne den überflüssigen Großhandel) Endkundenwerbung im TV (siehe Ceramic Plus von V&B) und sich an den Wünschen der Endkunden orientieren. Denn die bezahlen den ganzen aufgeblähten Wasserkopf in unserem Beruf. Es ist doch kein Wundr, dass sich unsere Endkunden im Internet und Baumarkt ihre Waren besorgen. Die Endkunden sind nämlich nicht so blöde wie die Handwerker und wollen nur einen angemessenen Preis für eine Ware bezahlen und nicht auch noch die Gehälter von überflüssigen Geschäftsführer, Controllern, Vertrieblern etc. etc. mit bezahlen müssen.
    Hat die Politik in Deutschland bei den Lohnnebenkosten schon alles völlig verpennt und durch laienhafte Entscheidungen eine bezahlbare Handwerkerstunde unmöglich gemacht, so ist die Sanitär und Heizungsindustrie auf dem besten Wege sich selber zu vernichten.

  5. Guten Tag,
    wenn nach 10 Jahren die Aktion so wenig Hersteller wahrnehmen muss das einen Grund haben. Und der ist ganz einfach. Die deutschen und europäischen Hersteller mit den Supergewinnen und hoch bezahlten Managern und Hilfsarbeitern sind nicht daran interessiert, dass Ihre Waren nach der Gewährleistung noch funktionstüchtig sind. Ich habe damit meine eigenen Erfahrungen gemacht. Vielleicht wird es bald so sein wie bei den Druckern welche nach xxx Drucken abschalten. Diese Hersteller wollen und können für diese Produkte keine lange Gewährleistung geben – denn dann wäre der Gewinn futsch. Außerdem sind die Gewährleistungsregeln für Hersteller in Deutschland so schön, dass man diese nicht missen möchte. Meine Meinung – wer etwas verkauft muss dafür auch die Gewährleistung übernehmen für die gesamte Zeit z. B. 5 Jahre ohne Ausnahme von Privat und Juristischer Scheinfirma usw. – und das mit allen damit in Zusammenhang stehenden Schäden (z. B. malern, Fußboden) was ja in diesem Staat ALLES an den Handwerker deligiert wird. Das wird von keinem Juristen, Innung, ZDH usw. gerügt. Es ist doch schön für die Hersteller endlich Ihren GANZEN Schrott verkaufen zu können ohne Folgen.
    Was soll dann überhaupt diese Handwerkermarke mit 22 Mitgliedern?
    Ist das eine Beruhigung?
    Das ist alles nur meine Meinung aus eigener Erfahrung. Es soll damit niemand diskrimiert und persönlich angesprochen werden.
    MfG Georgi

  6. Guten Tag Herr Müller,
    nur zu meinem Verständnis: Die Handwerkermarke ist doch nur der Verbund einiger Hersteller, unter ihrem eigenen Namen, aber mit besserer Gewährleistungsaussicht. Die Eigenmarke der Großhändler ist was ganz anderes, da weiss man nicht, was man bekommt.
    Wir verarbeiten in unserem Betrieb bestimmte Marken, sind diese dann auch noch in der Handwerkermarke vertreten, freut es mich, da ich dem Endkunden die Vorzüge darlegen kann.
    Generell ist es aber so, dass man einen guten Draht zum Hersteller bzw. dem Aussendienst haben muss, dass man das eine oder andere Problem gelöst bekommt.
    Hier ist es dann unerheblich, ob der Hersteller Handelsmarke ist oder nicht. Doch gerade in unserem Fall kann ich sagen, dass vielleicht gerade wegen der Mitgliedschaft die Aussendienstler mehr bemüht sind als bei anderen Herstellern.
    Und hier brennt mir schon lange ein Thema auf der Seele. Haben Sie schon einmal einen Siemens Boiler, DLE oder ein Teil von Siemens eingebaut und damit eine Reklamation gehabt. Das ist eine Odyssee!
    Wir hatten einen 5 liter Boiler, gerade mal ein halbes Jahr und der funktionierte nicht mehr. Kurzerhand ging unser Monteur ins Lager und hat einen neuen montiert. Den defekten haben wir eingeschickt zu Siemens und baten um Prüfung und kostenloser Rücksendung eines neuen. Das geht so nicht!!! Kein Finger anlegen an defekten Teilen, hier kommt der KD von Siemens persönlich und regelt das.
    Das kann ja nicht kostengünstiger sein, als wenn wir das austauschen.
    Da wir es aber nicht so machten, gehört das Gerät uns und keine Garantie und keine Kostenübernahme. Dieses Prozetere dauerte gut ein halbes Jahr, bis wir endgültig abgeschmettert wurden.
    Wenn ich heute Siemens höre und defekt, greife ich zum Fax und melde das an Siemens. Und ich bin erstaunt, dass es viele Firmen gibt, die diesem Beispiel folgen: Keramag, Grohe, Stiebel-Eltron…
    Wo wir da wären, was der Kollege sagte: Die Industrie hält uns Handwerker wohl für unterbelichtet.
    Vielleicht sollte denen mal einer sagen, wer ihr Zeug verkauft?…
    Grüsse aus dem dunklen Odenwald Ihre Christiane Reinig

  7. Lieber Herr Garten. Sie sprechen mir aus dem Herzen. Die Industrie, bis auf wenige Ausnahmen, denkt doch sowieso,die Handwerker sind unterbelichtet. Ich habe den Einkauf von Concept o. Derby o.Take o. o.o. rigoros beendet. Nach 5 Jahren weiss keiner der Grosshändler mehr welcher Hersteller sich unter diesen Kunstnamen versteckt. Interessiert ja auch nicht, das wir uns mit Ersatzteilen beim Kunden rumschlagen müssen. Hauptsache der Neuverkauf läuft.Irgendwann sagt dann ein so toller Einkaufsverband“ Unsere Armaturen fertigt nicht mehr die Fa.X sondern die Fa. Y.Wer hat da wohl den schwarzen Peter? Das Thema Handwerkermarke ist ja eigentlich gut überlegt,aber das System ist so löcherig wie der berühmte Schweizer Käse.Da nützen keine noch so tollen Absichtserklärungen o. Messeauftritte etwas.Es sollten langsam Taten folgen.Aber da kommt ja das nächste Problem. Die Einigkeit der Kollegenbetriebe u. die Unabhängigkeit (auch finanziell) vom GH.Manche Kollegen lassen sogar ihre Rechnungen vom GH schreiben u. sind mit Butterbrotsprovisionen zufrieden.Wenn nur ein kleiner Teil der Betriebe die Hersteller unterstützten,die nicht über Umwege, unter anderer Verpackung o. Bezeichnung die Armaturen, Porzellan u.ä. in Baumärkten u. allen mögl. dubiosen Versandhändlern verramschen,wären wir einen großen Schritt weiter. Warum wird bei Grosshändlern eingekauft,die an ihren Verkaufstheken direkt neben den Installateuren noch lächelnd Privatkunden bedienen. Da wird “ Handwerkermarke“ mit Rabatt verramscht. Wir sind selbst Schuld. Durch unseren Einkauf machen wir Hersteller, Gross- u. Versandhändler erst stark, um uns nachher in den Hint….. treten zu lassen. Schade ist nur,das sich das nicht in allen Köpfen ankommt. Ich wünsche trotzdem das selbe wie mein Kollege Garten. Michael Hoffmann, Sanitär u. Heizungsbaumeister.

  8. Ich gebe dem Kollegen zum Teil recht:

    Die Gewährleistungsvereinbarung scheint den Herstellern nicht bekannt zu sein oder eher nicht bekannt sein zu wollen. Es ist ja auch viel preiswerter, dies einfach zu ignorieren. Auch da sollten wir uns aber als innungskollegen einig sein und auf unserem vertraglich zugesicherten Recht bestehen.
    Sollte dies nicht reichen, müssen die Fälle über die Verbände geklärt werden.

    Das allerdings auch Handwerkermarken und anderes Materiel des 3stufigen Betriebwegs über das Internet vertrieben wir, ist nur unbedingt Schuld der Hersteller. Wir Handwerker sollten uns nur einfach weigern, die zuarbeiten für den Selbsteinbau zu erledigen oder gar das beigestellte Material zu montieren.
    Und viele Kunden kommen sowieso hinterher genervt zum Fachmann!

  9. Guten Tag,
    wenn es einen Grund gibt aus dem Fachverband auszutreten ist es die Lügerei mit der “ Handwerkermarke.
    1. Keine Vertriebwegtreue,
    Viele Produkte werden im Internett verramscht.
    Was nützt das Willensbekenntnis, wenns sich der Großhandel nicht dran hält.

    2. Die Gewährleistungsvereinbarung wird schlicht wird ignoriert.

    Jeder Handwerksmeister weis das, regt sich auf und …..
    … es passiert nicht.

    Beispiel zu 2. Der Defekt einer Wilo-Pumpe eingebaut in einer Roth-Wärmepumpe innerhalb der 5 jährigen Gewährleistungsfrist.
    Weder der Roth, der Wilo, noch der GH – ADM kennen diese Gewährleistungsvereinbarung……

    Das ist kein Spass, sonderd Dresden-Live.

    Immer Gute Kunden und schöne Aufträge
    wünscht
    Karl-Heinz Garten
    Inst-und Klempnermeister

    http://www.Garten-Lichtenberg.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert